Vorplanung des Konstruktionsverlaufes
Allgemeines
Faustregel:
Fertigungszeichnungen können nur dort erstellt werden, wo die Konstruktion positioniert und gespeichert wurde.
Achtung:
- Bei der Zeichnungsableitung mit den Funktionen unter Zeichnungsverwaltung wird der Parameter Bedingung für 'Zeichnung ist aktuell' aus dem Konfigurationsmanagement ausgewertet. Dieser Parameter bestimmt, wann bei der Zeichnungsableitung die Verknüpfung "Zeichnung ist aktuell" gesetzt wird. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Einstellungen im Konfigurationsmanagement.
- Beachten Sie bitte, dass die Zeichnungsverwaltung defaultmäßig projektbezogen arbeitet und die verwalteten Teile damit eindeutig einem Projekt zugeordnet sind. Beim Einbau von Teilen mit Wiederverwendung in anderen Projekten, beispielsweise bei Zukaufteilen, müssen Sie den Artikelstamm manuell vergeben. Diese Teile werden von den Automatismen unter Zeichnungsverwaltung ignoriert.
Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ein projektübergreifendes Arbeiten möglich. Lesen Sie dazu bitte die Informationen im Abschnitt Arbeiten mit Haupt- und Nebenprojekten.
- Möglicherweise enthält Ihre Konstruktion Baugruppen, die als Nebenteile keine Einzelteile, sondern ausschließlich Unterbaugruppen besitzen. Meist möchte man von diesen Baugruppen keine Baugruppenzeichnungen haben und sie auch nicht für die Stückliste verwenden. In diesem Fall kennzeichnet man sie als “nicht stücklistenrelevant”. Dies erfolgt über die Funktion Teileattribute, indem man dort die Checkbox Stücklistenrelevant deaktiviert.
- Jede Baugruppe, die stücklistenrelevant ist, benötigt ein Baugruppenhauptteil. Sonst enthalten die davon automatisch erzeugten Zeichnungen keine Bemaßung.
Die nachfolgende Beschreibung bezieht sich auf das projektbezogene Arbeiten.
Kleine Konstruktion / Ausarbeitung der Baugruppen und Zeichnungsableitung in der Ausgangskonstruktion
Ist die Konstruktion klein, kann das Projekt in einer Konstruktion durchgeführt werden. Alle Baugruppen und Teile werden in einer Konstruktion bearbeitet, dort positioniert und gespeichert. Kunden-, Fertigungs- und Montagezeichnungen werden in der Konstruktion erstellt, freigegeben oder auch geändert.
Eindeutige Positionsnummern in der Ausgangskonstruktion |
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Die endgültige Zeichnungsableitung kann erst erfolgen, wenn alle Baugruppen fertig ausgearbeitet sind. |
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Bei dieser Vorgehensweise können keine anderen Konstrukteure gleichzeitig an der Konstruktion mitarbeiten! |
Beispiel 1: Ausarbeitung der Baugruppen und Zeichnungsableitung in der Ausgangskonstruktion.
Komplexe Konstruktion / Gleichzeitiges Arbeiten mit referenzierten Einzelteilzeichnungen
Bei komplexen Konstruktion kann es sinnvoll sein, die Konstruktion im Sinne des Simultaneous/Concurrent Engineering in mehrere Einzelkonstruktionen aufzuteilen. Dies sorgt für eine bessere Performance und bietet außerdem die Möglichkeit, dass mehrere Konstrukteure zeitgleich an demselben Projekt arbeiten.
Dazu wird die Ausgangskonstruktion in geeignete Strukturbaugruppen unterteilt und ohne Positionierung gespeichert. Um eine Baugruppe als Strukturbaugruppe zu definieren, verwenden Sie die Funktion Attribute des Teils im Kontextmenü der Baugruppe (rechte Maustaste). Im Dialogfenster Teileattribute wählen Sie dann unter Teiletyp den Eintrag Strukturbaugruppe. Strukturbaugruppen werden in der Teilestruktur des ICN durch das Symbol gekennzeichnet. Weitere Informationen zu Strukturbaugruppen finden Sie im Abschnitt Was sind Strukturbaugruppen.
Die Strukturbaugruppen der Konstruktion werden einzeln als extern referenzierte Einzelteilzeichnungen gespeichert.
Anschließend sind zwei Vorgehensweisen zu unterscheiden:
- Änderung, Positionierung und Zeichnungsableitung in den Einzelkonstruktionen
- Arbeiten in den Einzelteilzeichnungen - Positionierung und Zeichnungsableitung in der Ausgangskonstruktion
Änderung, Positionierung und Zeichnungsableitung und Änderung in den Einzelkonstruktionen
Die Ausgangskonstruktion wird in geeignete Strukturbaugruppen unterteilt und ohne Positionierung gespeichert. Zur Sicherheit lässt sich die Positionierung in der Ausgangskonstruktion auch sperren, indem Sie im Dokumentstamm der Ausgangskonstruktion die Checkbox Positionierung deaktivieren (Dokumentattribut ITEMISATIONMODEL). Das bedeutet, die Ausgangskonstruktion ist kein Positionierungsmodell.
Die Strukturbaugruppen der Konstruktion werden einzeln als extern referenzierte Einzelteilzeichnungen gespeichert. Diese referenzierten Einzelteilzeichnungen können an den verschiedenen Arbeitsplätzen ausgearbeitet und positioniert werden, d. h. die Strukturbaugruppen sind Positionierungsmodelle. Kunden-, Fertigungs- und Montagezeichnungen werden in der Einzelteilzeichnung erstellt, freigegeben oder auch geändert. Änderungen in den Einzelteilzeichnungen werden aufgrund der Referenzierung natürlich auch in die Ausgangskonstruktion übertragen. Die Ausgangskonstruktion dient dabei nur zur Übersicht.
(1) zeigt die Struktur im HiCAD ICN mit Strukturbaugruppen. Diese sind extern referenziert und zwar als Einzelteilzeichnungen.
Bei dieser Vorgehensweise werden die Konstruktionen Bauabschnitt 1, Bauabschnitt 2 und Bauabschnitt 3 unabhängig voneinander positioniert (die Gleichteilerkennung findet pro Bauabschnitt statt.). Deshalb sollten sich die Konstrukteure absprechen, wer welche Startwerte in den Einstellungen für die Positionierung verwendet. Sonst kann es vorkommen, dass ungleiche Teile gleiche Positionsnummern (z. B. 100) erhalten, wenn man sich die Zeichnungen für das ganze Projekt anschaut.
Dies kann vermieden werden, wenn man für jede Konstruktion (Bauabschnitt 1 bis 3) einen eigenen Positionsnummernbereich einplant.
Die Bearbeitung der Baugruppen kann zeitgleich an verschiedenen Arbeitsplätzen erfolgen. Nach der Fertigstellung einer Baugruppe können sofort die entsprechenden Zeichnungen abgeleitet werden. |
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In der Ausgangskonstruktion haben gleiche Teile ggf. unterschiedliche Positionsnummern. |
Dieses Verfahren wird anhand von Beispiel 2a beschrieben.
Arbeiten in den Einzelkonstruktionen - Positionierung und Zeichnungsableitung in der Ausgangskonstruktion
Die Ausgangskonstruktion wird in geeignete Strukturbaugruppen unterteilt und ohne Positionierung gespeichert. Die Strukturbaugruppen der Konstruktion werden einzeln als extern referenzierte Einzelteilzeichnungen gespeichert. Diese referenzierten Strukturbaugruppen können an den verschiedenen Arbeitsplätze ausgearbeitet und gespeichert aber nicht positioniert werden. Nach der Fertigstellung aller Strukturbaugruppen wird die Ausgangskonstruktion aktualisiert. Die Positionierung aller Strukturbaugruppen und die Zeichnungsableitung erfolgen dann in der Ausgangskonstruktion, d. h. hier ist die Ausgangskonstruktion das Positionierungsmodell.
Zur Sicherheit lässt sich auch hier die Positionierung in den Einzelteilzeichnungen sperren, indem Sie im Dokumentstamm der Einzelteilkonstruktionen die Checkbox Positionierung deaktivieren (Dokumentattribut ITEMISATIONMODEL). Das bedeutet, die Einzelteilzeichnungen sind keine Positionierungsmodelle.
(1) zeigt die Struktur im HiCAD ICN mit Strukturbaugruppen. Diese sind extern referenziert und zwar als Einzelteilzeichnungen.
Bei dieser Vorgehensweise werden die Konstruktionen Bauabschnitt 1, Bauabschnitt 2 und Bauabschnitt 3 nur gespeichert und nicht positioniert. Positioniert wird nur in der Ausgangskonstruktion.
Allerdings können auch nur in der Ausgangskonstruktion Fertigungszeichnungen etc. erstellt werden
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Die Bearbeitung der Baugruppen kann auf mehrere Arbeitsplätze verteilt werden. |
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Die Positionsnummern in der Ausgangskonstruktion sind eindeutig. |
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Die Zeichnungsableitung in der Ausgangskonstruktion kann erst erfolgen, wenn alle Baugruppen fertig ausgearbeitet sind. |
Dieses Verfahren wird anhand von Beispiel 2b beschrieben.
Fertigungszeichnungen von Bauabschnitten während der Konstruktion ableiten
Diese Vorgehensweise ist für Unternehmen interessant, die Teilbereiche (Bauabschnitte) während der Konstruktion fertigen wollen. In diesem Fall ist es wichtig, dass sowohl die Teilestruktur der Konstruktion im ICN als auch die Festlegung des Positionierungsmodells vorher korrekt eingerichtet werden.
Dazu ist wie nachfolgend beschrieben (Beispiel einer neuen Konstruktion) vorzugehen.
- Sie legen über die Registerkarte Zeichnungsverwaltung ein neues Projekt an oder Sie aktivieren ein bereits vorhandenes Projekt.
- Sie legen über die Registerkarte Zeichnungsverwaltung eine Konstruktion mit neuem Artikelstamm, Dokumentstamm und einer Hauptbaugruppe an. Im Fenster Dokumentstamm muss die Checkbox Positionierung inaktiv sein (Der Haken darf nicht ausgegraut sein, sondern muss komplett entfernt sein!)
- Unterhalb der Hauptbaugruppe legen Sie eine Strukturbaugruppe an. Diese wird als extern referenzierte Einzelteilzeichnung gespeichert. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass im Dokumentstamm die Checkbox Positionierung aktiviert ist.
- Sie konstruieren wird wie gewohnt in der Ausgangskonstruktion (ohne Positionierungsmodell). Dort sollten auch die Kundenzeichnungen - für die Freigabe durch den Architekten oder den Kunden - erstellt werden. Wird die Freigabe erteilt, dann wird der entsprechende Bauabschnitt im ICN einfach per Drag&Drop in die Strukturbaugruppe (im Beispiel Nur für Fertigungszeichnungen) verschoben.
- Anschließend lässt sich die extern referenzierte Zeichnung dieser Strukturbaugruppe öffnen. Dort starten Sie die Positionierung, speichern die Konstruktion und erstellen die Fertigungszeichnungen. Wenn die Fertigungszeichnungen fertig sind müssen die entsprechenden Teile in Prüfung oder Freigabe gesetzt werden. Dadurch werden die Positionsnummern gesperrt und die Stücklisten können sich nicht mehr ändern. Denn werden zu einem späteren Zeitpunkt Zeichnungen von Gleichteilen erstellt von denen es schon Fertigungszeichnungen gibt, erhalten diese neue Positionsnummern.
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Auch bei größeren Projekten kann mit derselben Positionierungseinstellung gearbeitet werden. |
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Die Positionsnummern sind eindeutig. |
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Es können beliebig viele Konstrukteure an demselben Projekt arbeiten. |
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Es muss unbedingt auf die Sperren In Prüfung und Freigabe geachtet werden. Dies ist sehr wichtig für die Stücklisten. |
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Es muss darauf geachtet werden, dass die extern referenzierte Zeichnung der Strukturbaugruppe (im Beispiel Nur für Fertigungszeichnungen) nur Teile ohne Sperre enthält, wenn man einen Änderungsindex erzeugt. |
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Gleiche Teile erhalten unterschiedliche Positionsnummern - was aber meistens so gewollt ist. |
Voraussetzungen (Zeichn.verw.) • Wichtige Hinweise (Zeichn.verw.) • Funktionsübersicht (Zeichn.verw.) • Beispiele zur Vorgehensweise (Zeichn.verw.)