Strukturteile löschen
Häufig enthält die Teilestruktur Baugruppenstufen und Leerteile, die bei der Vereinfachung störend sind. Dieses Problem lässt sich mit dieser Funktion beheben. Die Funktion löscht alle "übergeordneten Teile" der gesamten Konstruktion, die ausschließlich zur Strukturierung der Teilestruktur vorhanden sind und holt die übrig bleibenden Teile auf die oberste Ebene der Teilestruktur.
Dabei sind folgende Kriterien der Funktionsausführung zu beachten:
- Die Funktion wird immer für die gesamte Konstruktion ausgeführt.
- Nachfolgend aufgeführte Teile werden immer gelöscht, unabhängig davon, ob es sich um über- oder untergeordnete Teile handelt:
- Baugruppen und Hauptbaugruppen - auch dann, wenn Sie beispielsweise Baugruppenpunkte enthalten,
- Leerteile,
- Punkteteile (Teile mit isolierten Punkten) sowie
- Anlagenbauteile ohne Geometrie, d. h. leere Anlagenbauteile oder Anlagenbauteile, die nur Punkte enthalten.
- Alle unter 2. nicht erwähnten Teile bleiben erhalten. Neben klassischen Solids bleiben z. B. die folgenden Teile erhalten, werden also wie Solids behandelt:
- Kantenteile (Teile mit freien Kanten /3D-Skizzen),
- Flächenteile (Teile mit freien Flächen),
- Blech-Hauptteile,
- Übergeordnete Teile von mehrteiligen Profilen (z. B. Baureihenprofile) sowie
- Verschraubungsgruppen.
- Die zu löschenden Teile werden nicht nur als übergeordnete Teile gelöscht, sondern auch dann, wenn sie nicht zu löschenden Teilen untergeordnet sind (siehe 2.) - zum Beispiel, wenn ein Leerteil einem Solid oder einem Blech-Hauptteil untergeordnet ist.
- Befinden sich nicht zu löschende Teile unterhalb von Solids, dann werden diese auf die oberste Ebene der Teilestruktur geholt.
- Liegt beispielsweise ein Solid unter einem Leerteil und unter dem Leerteil ein weiteres Solid, dann wird das Leerteil gelöscht und das darunter liegende Solid auf die oberste Ebene.
- Dies gilt auch für Solids, die direkt unter anderen Solids liegen.
- Davon ausgenommen sind Solids unter Blechteilen, mehrteiligen Profilen und Verschraubungsgruppen (siehe 3.). Die darin enthaltenen Solids, z. B. die Blechlaschen und Biegezonen unter Blechen, bleiben unter den Teilen erhalten.
Die Punkte 4. und 5. betreffen auch Teile unterhalb von referenzierten Teilen. Wie hier verfahren werden soll, legen Sie nach dem Aufruf der Funktion im abgebildeten Dialogfenster fest:
- Referenzierte Teile unverändert lassen
Dies ist beim ersten Start von HiCAD die ISD-seitige Defaulteinstellung. - Referenzierung bei Bedarf auflösen
Werden Teile unterhalb von referenzierten Teilen gelöscht oder auf die oberste Ebene geholt, dann werden die Referenzierung und - falls vorhanden - die HELiOS-Verknüpfung aufgelöst.
Beispiel - links: vorher, rechts: nach Ausführung der Funktion
Hinweise:
- Befinden sich zu löschende Teile unter nicht referenzierten, nur über HELiOS gesperrten Teilen, dann werden bei Wahl der Option Referenzierung bei Bedarf auflösen die HELiOS-Verknüpfungen aufgelöst. Dies gilt auch dann, wenn im Konfigurationsmanagement unter Systemeinstellungen > Referenzierung die Checkbox Bei gesperrtem HELiOS Artikelstamm Teile zur Bearbeitung sperren aktiv ist.
- Kann die Funktion keine Änderung vornehmen, z. B. weil sich in der Konstruktion nur Solids auf oberster Ebene befinden oder die Funktion bereits auf die Konstruktion angewandt wurde, wird eine entsprechenden Meldung ausgegeben.
Ein Anwendungsbeispiel:
Die abgebildete Baugruppe (mit referenzierten Teilen und mit HELiOS verwaltet) soll vereinfacht werden, damit die vereinfachte Form der Baugruppe beispielsweise in einer übergeordneten Baugruppe verwendet oder weitergegeben werden kann. Die vereinfachte Konstruktion soll unabhängig vom Original in einer neuen SZA-Datei gespeichert werden.
1. Schritt: Löschen aller HELiOS-Verknüpfungen
Dazu wählen Sie im ICN alle Teile unter der Hauptbaugruppe aus, drücken dann die rechte Maustaste und wählen im Kontextmenü die Funktion HELiOS > Teilestamm > ... Zuordnung löschen. Anschließend wenden Sie die Funktion auf die Hauptbaugruppe an.
2. Schritt: Auflösen aller Referenzierungen
Klicken Sie eines der referenzierten Teile im ICN mit der rechten Maustaste an und wählen Sie im Kontextmenü die Funktion Referenzierung > Auflösen > Ref.auflösen, alle Teile.
3. Schritt: Normteile löschen
Aktivieren Sie die Funktion Teilefilter in der transparenten Symbolleiste. Wählen Sie unter Manuelle Filter die Teiletypen Schraubverbindung und Einzelnormteil
Klicken Sie auf Ausführen.
Im ICN werden alle gefundenen Teile markiert. Klicken Sie jetzt mit der rechten Maustaste auf eine Markierung und wählen Sie im Kontextmenü die Funktion 3D-Teil löschen.
4. Schritt: Strukturteile löschen
Die Konstruktion ist jetzt soweit aufgeräumt. Aber um weitere Vereinfachungsschritte vorzunehmen, sind die noch vorhandenen übergeordneten Teile störend.
Aktivieren Sie jetzt die Funktion Strukturteile löschen.
Speichern Sie nun die Konstruktion unter einem anderen Namen. Die Teile der Konstruktion lassen sich jetzt bei Bedarf weiter vereinfachen, z. B. durch Löschen von Normbearbeitungen, Erzeugung von Hüllen etc.
Insbesondere lässt sich auch die Funktion Alle Solid-Teile der Auswahlliste zu einem Teil vereinigen anwenden.
Identifizierungsmodus • Teileauswahl • Teile suchen • Feature (3D) • Parametermaße (3D)