Rohrbauteile: Flansch
Beim Einfügen von Flanschen ist es wichtig zu wissen, dass Anschluss 1 immer die Flansch-Anschlussseite und Anschluss 2 die Rohranschlussseite bezeichnet. |
Bitte beachten Sie beim Einsatz selbst konstruierter Varianten für Flansche oder Bauteile mit Flanschen den Hinweis zu Flanschverschraubungen!
Flansch
Beim Einfügen eines Flansches stehen Ihnen folgende Einbauarten zur Verfügung:
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anschließen Mit dieser Funktion schließen Sie einen Flansch direkt mit seinem Anschluss 1 oder 2 an den Anschluss eines Bauteils an, das bereits auf einem Leitkantenzug der aktiven Rohrleitung liegt. Diese Funktion steht nur bei aktiviertem Leitkantenmodus zur Verfügung. Bei Wahl der Option Anschließen werden (zusätzliche) Suchkriterien aus den Eigenschaften des Zielbauteils und seines gewählten Anschlusses verwendet (Attribute NENNWEITE und ANSCHLUSSART). Ist im Attribut ANSCHLUSSART des Zielanschlusses die Normbezeichnung eines Zusatzteils angegeben und handelt es sich dabei um einen Flansch, dann wird sie als zusätzliches Suchkriterium im Attribut NORMBEZEICHNUNG verwendet. Je nach Art des Zielanschlusses wird die Einbaurichtung des Flansches bestimmt:
Ist das Zielbauteil ein Flansch und der Zielanschluss auf dessen Flanschseite, wird der gleiche Flansch angeschlossen. Nach Anschließen eines Flansches wird sofort das Fadenkreuz zur Wahl eines neuen Zielpunktes zum Anschließen eines weiteren Flansches angeboten. Hierbei werden die Suchkriterien noch um die Vorgabe der NORMBEZEICHNUNG erweitert, die aus den Daten des zuvor eingefügten Flansches entnommen wird. Bei dieser Einbauart werden die Anlagenbau-Einstellungen der Registerkarte Bauteilsuche berücksichtigt. |
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2 Flansche anschließen Diese Funktion steht nur bei aktiviertem Leitkantenmodus zur Verfügung. Mit dem Fadenkreuz wird ein Bauteil ausgewählt. Daraufhin wird an allen Anschlüssen des Bauteils ein geeigneter Flansch in der passenden Richtung angeschlossen, vorausgesetzt, der Anschluss liegt auf einer Leitkante und er ist noch nicht mit dem Anschluss eines anderen Bauteils verbunden. Für die Suchkriterien gilt das Gleiche wie für den Anschluss eines einzelnen Flansches. |
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alle anschließen Diese Funktion steht nur bei aktiviertem Leitkantenmodus zur Verfügung. Auf allen Leitkantenzügen der aktiven Rohrleitung werden die noch nicht belegten Flanschanschlüsse mit geeigneten Flanschen belegt, vorausgesetzt, der jeweilige Flanschanschluss liegt innerhalb eines Leitkantenzuges und nicht, nach außen gerichtet, an einem Leitkantenzugende. Liegt auf einem Leitkantenzugendpunkt ein Flanschanschluss eines nicht zur Rohrleitung gehörenden Bauteils, dann wird auch dort der passende Flansch eingefügt. Für die Suchkriterien gilt das Gleiche wie für den Anschluss eines einzelnen Flansches. |
Flansche auf Leitkantenzugenden Hiermit können auf freie Leitkantenzugenden (hier sind sowohl Anfang als auch Ende von Leitkantenzügen gemeint) automatisch Flansche gesetzt werden. Ein Leitkantenzugende ist dann frei, wenn sich auf der Kante am Endpunkt kein Bauteil befindet und wenn der Endpunkt nicht auf dem Anschluss eines Bauteils liegt, das nicht zu der aktiven Rohrleitung gehört. |
Bei den Optionen zum Anschließen von Flanschen richten sich die Suchbedingungen für den anzuschließenden Flansch immer nach dem Flanschanschluss, an den angeschlossen werden soll. Das bedeutet, dass die für die Rohrleitung oder den Leitkantenzug vereinbarte Nennweite hierbei immer ignoriert wird. Dies gilt auch dann, wenn die Einstellung Nennweite ignorieren nicht gesetzt ist. Gehört der Flanschanschluss, an den angeschlossen wird, zu einem Flansch, dann wird genau der gleiche Flansch als Gegenflansch eingebaut; dies gilt auch dann, wenn der Rohrleitung eine Rohrklasse zu geordnet ist, die diesen Flansch nicht enthält.
Blindflansch
Anlagenbau > Neu > Rohrbauteile > Blindflansch
Diese Funktion steht nur bei aktiviertem Leitkantenmodus zur Verfügung und arbeitet ähnlich wie die Funktion Flansch anschließen. Zusätzlich wird noch eine Vorgabe für das Attribut DRUCK als Suchkriterium verwendet, falls dieses Attribut für das Zielbauteil existiert.
Ein Blindflansch kann auch an einen Flansch angeschlossen werden, der auf einer Leitkante an einem Leitkantenzugende liegt. In diesem Fall liegt unter dem Blindflansch keine Leitkante. Die Suchbedingungen für den anzuschießenden Blindflansch richten sich immer nach dem Flanschanschluss, an den angeschlossen werden soll. Das bedeutet, dass die für die Rohrleitung oder den Leitkantenzug vereinbarte Nennweite hierbei immer ignoriert wird, also auch dann, wenn die Einstellung Nennweite ignorieren nicht gesetzt ist.
Lose Flansche
In HiCAD stehen folgende Bauteile als lose Flansche zur Verfügung:
• EN 1092-1/01: Glatter Flansch zum Schweißen
• EN 1092-1/02/32 (EN 1092-1/02 mit EN 1092-1/32): Loser Flansch mit glattem Bund
• EN 1092-1/12: Überschieb-Schweißflansch
Lose Flansche können nicht nur nur beim automatischen Belegen eines Leitkantenzuges durch den Automatismus selbst platziert werden, sondern auch manuell zu einer Rohrleitung hinzugefügt werden.
Dabei ist folgendes zu beachten:
- Das Attribut Anschlussart der HELiOS-Artikelsuchmaske für den Flanscheinbau ist nun editierbar. Der Default-Wert für das Suchfeld Anschlussart ist 20000 und kommt bei einer Standard-Installation aus der Datei sml_flansch.xml. Da lose Flansche die Anschlussart 20100 aufweisen, werden diese nur gefunden, wenn das Suchmuster entsprechend angepasst wird.
- Der manuelle Einbau funktioniert nur, wenn der Leitkantenmodus in den Anlagenbau-Einstellungen deaktiviert ist.
- Da ein loser Flansch sinnvoll nur an einem Rohrbauteil-Ende angeschlossen werden kann, muss beim Einbau über das RMT-Menü die Funktion Anschluss 1 an Zielanschluss gewählt werden.
- Losflansche lassen sich auch als reguläre Flansche einbauen. Dabei wird der lose Flansch um einen fest vorgegebenen Überstand vom geraden Rohr herunter geschoben. Dieser Wert lässt sich im Konfigurationsmanagement unter Anlagenbau > Aufstellungsplan mit dem Parameter Losflansch als regulären Flansch einbauen festlegen.
Die Eingabe des Wertes 0 oder eines negativen Wertes führen dazu, dass Losflansche wie gewohnt eingebaut werden. Wird ein positiver Wert eingetragen, dann wird jeder Losflansch wie ein regulärer Flansch eingebaut. Insbesondere muss beim Anschließen an ein gerades Rohr nicht wie üblich bei Losflanschen mit dem ersten Punkt, sondern mit dem zweiten Punkt angeschlossen werden. Die ISD-seitige Voreinstellung ist 0.
Hinweise:
- Lose Flansche werden der Bauteilart Flansch zugeordnet. Das Attribut Anschlussart muss aber den Wert 20100 haben!
- Ein loser Flansch, der an einem freien Rohrende liegt, kann einzeln gelöscht werden. Ein loser Flansch, der an einen anderen Flanschanschluss angeschlossen ist, kann nur dann gelöscht werden, wenn das Rohr, zu dem der Flansch er gehört, gelöscht wird.
Vorschweißbördel mit Losflanschen
HiCAD unterstützt den Einbau von Vorschweißbördeln mit Losflanschen. Im Normteilbestand für den Analegenbau sind dazu entsprechende Varianten vorhanden.
Mit den Varianten KM10357_WN_DIN.VAA und ROFI10357_WN_ISO.VAA enthält der Normteilbestand zwei Teilefamilien, die zwar selbst als Flansche klassifiziert sind, jedoch eigentlich nur Vorschweißbördel darstellen.
Insgesamt stehen folgende Bördelvarianten zur Verfügung:
Variante |
Normbezeichnung |
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KM10357_WN_DIN.VAA |
Kieselmann 10357 |
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ROFI10357_WN_ISO.VAA |
RO-FI 10357 |
enthält alle Ausprägungen des modellierten Vorschweißbördels |
ROFI10357_WN_ISO_R1.VAA |
RO-FI 10357 R1 |
enthalten jeweils eine Teilmenge der Ausprägungen |
ROFI10357_WN_ISO_R2.VAA |
RO-FI 10357 R2 |
Die Varianten verweisen in ihrer Anschlussart auf die ebenfalls neuen Losflansche der Norm DIN 2642, die als asymmetrische Verbindungselemente klassifiziert sind:
Reihe |
Variante |
Normbezeichnung |
---|---|---|
1 |
N2642_LF_R1.VAA |
N2642 R1 |
2 |
N2642_LF_R2.VAA |
N2642 R2 |
Die Losflansche der Reihe 1 passen zur Variante ROFI10357_WN_ISO_R1.VAA. Die Losflansche der Reihe 2 passen zu den Varianten ROFI10357_WN_ISO_R2.VAA und KM10357_WN_DIN.VAA.
Um eigene Bördel zu modellieren stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Verfügung:
- Bördel als gerades Rohr modellieren
Bei diesem Verfahren ist der Bördel ein gerades Rohr, dem reguläre Losflansche zugeordnet werden. Dieses Verfahren hat Nachteile, wenn von der Rohrleitung eine Isometrie erzeugt werden soll. Dann liegt das Flanschsymbol des Losflansches etwas versetzt. - Bördel als Flansch modellieren
Der Bördel selbst ist vom Typ Flansch, der Losflansch hingegen ein asymmetrisches Verbindungselement. Da das Flanschsymbol hier dem Bördel zugeordnet ist, ist bei der Ezeugung der Isometrie die Platzierung des Flanschsymboles nicht von einer eventuellen Verschiebung des Losflansches abhängig.
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