Vorgehensweise bei der Erstellung eigener Feature-Varianten
Wenn Sie selbst eine neue Anlagenbau-Bauteilvariante für die möglichen Darstellungsarten konstruieren wollen, kommen Sie mit den nachfolgend aufgeführten Schritten zum Ziel.
Bitte beachten Sie dabei die für die jeweilige Bauteilart einzuhaltenden Regeln sowie die Regeln für das Zeichnen von symbolischen Darstellungen.
Ein Variablenname darf aus maximal 255 Zeichen bestehen und weder Leer- noch Sonderzeichen enthalten.
Schritt 1: Feature-Variante erstellen
- Erzeugen Sie die Geometrie für die Hohlkörper-Darstellung.
Achten Sie auf die Achsenlage - Bauteilachse ist die z-Achse! - Parametrisieren Sie die Geometrie durch die Vergabe von Variablen. Halten Sie sich dabei unbedingt an die für die jeweilige Bauteilart geltenden Regeln für die Erstellung eigener Bauteilvarianten.
- Setzen Sie alle nötigen Anschlusspunkte und benennen Sie diese. Beachten Sie auch hier die Regeln.
Funktion: 3D-Standard > Tools > Punkt neu und Punktnummer neu . - Erzeugen Sie die Achsen.
Funktion: 3D-Standard > Tools > A'kreuz > Achse über 2 Punkte . - Prüfen Sie die Geometrie und die Lage der Koordinatensysteme.
Funktion: Anlagenbau > Bauteildatentools > V.Edit > Variante prüfen, Geometrie . - Ist die Prüfung erfolgreich, dann speichern Sie die Featurevariante im Ordner für die Hohlkörper. Dies ist der HiCAD Unterordner Plantparts/Parts 2.
Funktion: Konstruktion > Speichern/Referenzieren > Featurevariante erzeugen . - Wiederholen Sie die Schritte 1 bis 5 für die Geometrie des Vollkörpers. (Leiten Sie diesen bestenfalls aus dem Hohlkörper ab.)
- Speichern Sie die Featurevariante mit der Vollkörperdarstellung im dafür vorgesehenen HiCAD Unterordner Plantparts/Parts 3.
Verwenden Sie den gleichen Namen wie für die Hohlkörperdarstellung!
Funktion:Konstruktion > Speichern/Referenzieren > Teil... > Featurevariante erzeugen
Schritt 2: VAA-Datei erstellen
- Kopieren Sie eine der Varianten - Hohl- oder Vollkörpervariante - in den Ordner PlantParts .
- Öffnen Sie die Variante anschließend mit dem Varianteneditor.
Funktion: Anlagenbau > Bauteildaten-Tools > Varianteneditor - Wählen Sie als Branche Standard-Anlagenbau und ordnen Sie die gewünschte Bauteilart zu.
- Geben Sie die Benennung ein und bestimmen Sie die Konfiguration der Sachnummer.
- Wollen Sie anstelle des automatisch erzeugten Vorschaubilder eine EMF-Datei verwenden, dann klicken Sie auf das Symbol Graphikvorschau wählen.
- Weisen Sie jetzt die Darstellungsart zu. Klicken Sie dazu auf die Schaltfläche Darst. bearb. und weisen Sie die Hohl- und Vollkörperdarstellung wie folgt zu:
- Markieren Sie den Eintrag Nicht festgelegte Darstellung und klicken Sie auf ! Darstellungsart neu deklarieren.
- Wählen Sie die Darstellung (also Hohlkörper, wenn Sie die Hohlkörpervariante geladen haben etc. ) und klicken Sie dann auf OK.
- Markieren Sie dann die zweite Darstellung (also z. B. Vollkörper) und klicken Sie auf + Darstellungsart hinzufügen über Dateisystem. Wählen Sie die nun die Variante mit der anderen Darstellung aus dem Unterordner Plantparts\Parts3 bzw. Parts2) und klicken Sie auf OK.
- Fügen Sie nun die Variablen hinzu, (z. B. N, N2, CODE, PN (Druck), GW(Gewicht) und ordnen Sie ihnen Attribute zu. (Immer mindestens nötig: NENNWEITE, D_AUSSEN, BENENNUNG2). Klicken Sie dazu auf die Schaltfläche Variablen + Attribute.
- Tragen Sie unter A konstante Attribute noch fehlende Attributwerte ein (immer mindestens notwendig: Norm und Anschlussart)
- Legen Sie nun alle gewünschten Ausprägungen fest, indem Sie entsprechende Datensätze anlegen. Beachten Sie ggf. erforderliche Umrechnungen, wenn Sie anhand von Datenblättern arbeiten.
- Speichern Sie die .VAA Datei und schließen Sie diese.
- Prüfen Sie nun die VAA-Datei in HiCAD.
Funktion:Anlagenbau -> Bauteildaten-Tools -> Featurevariante prüfen -> Geometrie -> VAA-Datei prüfen
Schritt 3: Bauteildatenabgleich
Fall 1: Bauteildatenquelle = HiCAD Katalog
- Führen Sie den Bauteildatenabgleich mit dem Katalog durch (In den Anlagenbaueinstellungen für die Bauteilauswahl muss unter Bauteile aus Katalog stehen!).
Funktion: Anlagenbau > Bauteildaten-Tools > Bauteildatenabgleich
Fall 2: Bauteildatenquelle = HELiOS Datenbank
- Führen Sie den Bauteildatenableich mit der lokalen Datenbank durch. In den Anlagenbaueinstellungen für die Bauteilauswahl muss unter Bauteile aus Datenbank stehen!)
Funktion: Anlagenbau > Bauteildaten-Tools > Bauteildatenabgleich
- Beim Einsatz der Datenbank steht neben Hohl- und Vollkörperdarstellung eine dritte Darstellungsmöglichkeit zur Verfügung - die symbolische Darstellung. Diese wird in der Isometrie verwendet. Um der Variante eine symbolische Darstellung zuzuordnen, gehen Sie wie folgt vor:
- Laden Sie eine beliebige Anlagenbaukonstruktion.
- Starten Sie den Symboleditor.
Funktion: Anlagenbau > Bauteil-Tools > Aust... > Symboleditor . - Klicken Sie dort auf Datenbank und warten Sie bis die vorhandenen Symbole in der Liste angezeigt werden. Suchen Sie dort die entsprechende Variante und erzeugen Sie symbolische Darstellung.
Vorschaubilder
Beim Erstellen von Varianten werden automatisch entsprechende Vorschaugrafiken für den Varianteneditor erzeugt. Alternativ können Sie auch andere Bilder verwenden, die als EMF-Dateien vorliegen müssen. Wollen Sie beispielsweise eine 2D-Zeichnung des Bauteils verwenden, dann gehen Sie wie folgt vor:
- Erzeugen Sie die entsprechende 2D-Geometrie. Die Außenmaße soltlen nicht größer als 100 mm x 100 mm sein.
- Fügen Sie die Maße mit den 2D-Bemaßungsfunktionen ein.
- Editieren Sie die Bemaßung per Doppelklick (Maßzahl löschen, Maßtext einfügen)
- Fügen Sie benannte Punkte und Achsen ein (z. B. Achse über 2 PT)
- Speichern Sie die Geometrie als EMF-Datei (Speichern/Drucken > Konvertierung > EMF erstellen)
- Bearbeiten Sie die EMF-Datei mit einem entsprechenden Programm (z. B. Via lrfanView o. ä.) nach, indem Sie die Größe auf ca. 286 x 302 Pixel skalieren. Speichern Sie die Datei wieder ab.
Beispiel
Das Anlegen eigener Varianten soll beispielhaft an einem Bauteil vom Typ gerades Rohr erklärt werden.
(1) Hohlkörper, (2) Vollkörper
- Anlegen des Hohlkörpers wie abgebildet als Zylinder mit Höhe 100, Wanddicke 5, Durchmesser 60, Passpunkt in Absolut (0,0,0).
- Parametrisierung: Höhe -> L, Durchmesser -> D, Wanddicke -> T
- Einfügen von 2 neuen Punkten im Zentrum der Grund- und der Deckfläche, Benennung der Punkte: ! (unten), 2 (oben)
- Einfügen der Achse
- Prüfen der Geometrie. Prüfung erfolgreich, daher speichern als Feature-Variante BSP_GROHR im Ordner Plantparts/Parts 2
- Analog für den Vollkörper -> Speichern der Variante BSP_GROHR im Ordner Plantparts/Parts 3
- Kopieren der Variante BSP_GROHR aus dem Ordner Plantparts/Parts 2 in den Ordner PLANTPARTS
- Aufruf des Varianteneditors und Öffnen der Variante BSP_GROHR aus dem Ordner PLANTPARTS
- Eingabe der erforderlichen Daten:
(1) Branche: Standard-Anlagenbau
(2) Bauteiltyp: gerades Rohr
(3) Sachnummerkonfiguration
(4) Attributzuweisung
(5) Den Variablen der Variante werden nun die entsprechenden Attribute zugeordnet. Darüber hinaus muss die Nennweite noch eingefügt werden.
(6) Es werden drei Datensätze angelegt
(7) Darstellung bearbeiten
Wir haben die Hohlkörperdarstellung geladen, daher Klick auf ! und Wahl von Hohlkörperdarstellung. Anschließend wird der Eintrag Vollkörperdarstellung markiert, auf + geklickt und die Variante mit der Vollkörperdarstellung im Ordner Parts3 gewählt.
Die Variante kann anschließend gespeichert und geschlossen werden.
Nach dem Prüfen der Variante (Prüfung erfolgreich) kann der Bauteildatenabgleich erfolgen - hier für die Datenbank:
Wenn Sie nun eine Rohrleitung mit Nennweite 50 haben und gerade Rohre einbauen, werden Ihnen auch die über die neu angelegte Variante definierten Ausprägungen zur Auswahl angeboten:
Vorgehensweise beim Erstellen neuer Varianten (Anl) • Regeln für das Zeichnen symbolischer Darstellungen (Anl)