Runden und Fasen
Rundungen und Fasen werden zur Feingestaltung von Teilen benötigt.
- Beim Runden wird anstelle einer Kante eine neue Fläche in das 3D-Teil eingefügt. Diese Fläche wird durch eine ausgewählte Kante und die daran angrenzenden Flächen definiert.
- Beim Fasen wird anstelle einer Kante eine neue Fläche in das 3D-Teil eingefügt. Diese Fläche wird durch eine ausgewählte Kante und die daran angrenzenden Flächen definiert. Zur konstruktiven Gestaltung sind verschiedene Parameter anzugeben.
Auf Basis des NURBS-Kernels enthält HiCAD leistungsstarke Algorithmen für das Runden und Fasen von Kanten und Facetten der verschiedensten Anwendungsfälle. Im Vordergrund stehen global arbeitende Algorithmen auf Basis neuester Forschungsergebnisse, mit denen sich auch anspruchsvollste Designaufgaben - bis an die Grenze der technischen Machbarkeit - spielend lösen lassen. Am deutlichsten tritt dies im Bereich Runden zu Tage. So unterstützen beispielsweise die neuen Rundungsalgorithmen vielfältige Benutzeroptionen und bieten Möglichkeiten wie Global Rolling Ball Blends, simultanes Verrunden oder differenzierte Anschlüsse. Auch variable "abkippende" Rundungen mit Erhaltung der Körperkanten und zahlreiche weitere Spezialfälle sind möglich.
Folgende Funktionen stehen zur Verfügung:
Runden | |
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Runden von Kanten und Flächen - wahlweise konstant oder variabel. |
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Änderung des Radius einer Rundung |
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Runden, Rundungsradien in Feature ändern Änderung des Radius einer Rundung |
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Löscht Rundungen und Fasen durch Identifizierung zweier Kanten |
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rundet Kanten durch Polyeder-Flächen |
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rundet Kanten durch Polyeder-Flächen. Dabei können Sie für jeden Eckpunkt einen unterschiedlichen Rundungsradius wählen. |
Fasen | |
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Fasen von Kanten und Facetten |
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Direktes Fasen von drei in einer Ecke zusammenlaufenden Kanten |
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Löscht Rundungen und Fasen durch Identifizierung zweier Kanten |
Beachten Sie bitte:
- Die Rundungsfunktionalität löst automatisch komplexe topologische und geometrische Problemfälle. Ein Problem beim Runden besteht oft darin, dass der Platz für die Rundung im zu erstellenden Bauteil nicht ausreicht. HiCAD erkennt die verschiedenen Problemfälle und beschneidet entweder die Rundungsflächen oder erzeugt bei Bedarf neue Übergangsflächen.
- Bei den Rundungsalgorithmen werden dort, wo analytische Flächen möglich sind, auch analytische Flächen eingebaut. Anderenfalls werden Freiformflächen eingebaut.
- Eckig ineinander laufende Rundungen wie sie beispielsweise beim Einsatz der Rekonstruktionstechnik entstehen können, lassen sich problemlos nachrunden.
- Im Allgemeinen gibt es beim Runden keine Probleme. Allerdings erreichen alle CAD-Systeme eine Grenze, wenn es um außerordentlich komplexe Bauteile geht. Dies können z. B. fünf in einem Punkt aufeinander treffende Linien sein, die alle verschiedene Rundungsradien haben und deren angrenzende Flächen alle in verschieden schrägen Winkeln zueinander stehen. Daher sollten Sie folgendes beachten:
- Wenn Sie Skizzen
verwenden - z. B. für Translationsteile, Rotationsteile, Bohrungen und
Ausnehmungen - ist es meist besser, bereits in der Skizze zu runden, statt
später am 3D-Teil.
Ausnahme: Wenn Sie mit Formschrägen arbeiten, sollten Rundungen nicht in der Skizze definiert werden. Besser ist es, die Skizze ohne Rundungen zu erzeugen und die Rundungen nachträglich, an den schrägen Kanten/ Flächen anzubringen. Dadurch entstehen einfachere Flächen und Kanten. Beispielsweise entstehen dann anstelle von Schnittkurven eher echte Kreisbögen, bei denen auch das Zentrum ausgewählt werden kann. Ebenso sind das Bohren, Ausnehmen, Anfügen und Boolesche Operationen einfacher. - Gehen Sie beim Runden von groß nach klein vor. Beginnen Sie immer mit der größten Rundung und führen Sie die kleinste Rundung zuletzt durch. Intern entstehen so kleinere Flächen, auf die zum Beispiel einfacher ein Offset angewandt werden kann. Tipp: Die Reihenfolge von Rundungen lässt sich auch im Feature-Protokoll ändern.