CAD-Dreieck und Freigaberelevanz
Die sog. "Freigaberelevanz" verhindert die Freigabe der Zeichnung vor der Freigabe der Geometrie bzw. die Freigabe des Artikelstamms vor der Freigabe der Zeichnung. Das hat zur Folge, dass der Artikelstamm erst dann freigegeben werden kann, wenn die CAD-Dokumente freigegeben sind.
HELiOS bietet über das sog. CAD-Dreieck die Funktionalität, die Freigabe von verknüpften Objekten über freigaberelevante Verknüpfungen zu erzwingen.
Dafür muss in den Datenbank-Optionen die Auswahl Erzwungene Freigabe zulassen auf Ja gesetzt sein. Dadurch werden die verknüpften CAD-Dokumente mit der Freigabe des Artikelstamms freigegeben. Ist die Option auf Nein gesetzt, müssen der Artikelstamm und die verknüpften CAD-Dokumente unabhängig voneinander einzeln freigegeben werden, wobei die Reihenfolge der Freigabe weiterhin von der Freigaberelevanz der Verknüpfungen abhängig ist. Die Freigaberelevanz verhindert die Freigabe der Zeichnung vor der Freigabe der Geometrie, bzw. die Freigabe des Artikelstamms vor der Freigabe der Zeichnung.
Sollte eine nachträgliche Änderung einer Geometrie oder Zeichnung bei bereits freigegebenem CAD-Dreieck gewünscht sein, müssen die entsprechenden Dokumente und Artikelstamm indiziert werden. Eine Rücknahme der Freigabe von Dokument und Artikelstamm ist je nach Workflow-Konfiguration grundsätzlich möglich, wird aber nicht empfohlen.
Die Indizierung des freigegebenen CAD-Dreiecks muss über den Artikelstamm erfolgen (mit RMT > Version anlegen in einer Ergebnisliste des HELiOS Desktops oder Artikel-Detailmaske).
Wenn die Indizierung vom Dokument (z. B. der Zeichnung) aus erfolgt, wird die freigaberelevante Verknüpfung verletzt, womit der neue Indexstand des Dokumentes mit dem nicht indizierten Artikelstamm nicht verknüpft wird (die Verknüpfung wird aufgelöst. Würde man dann das vermeintlich neue Dokument im CAD-System über den Artikelstamm laden, würde der alte Indexstand geladen, der mit dem Artikelstamm verknüpft ist. Dieser wäre "veraltet" und somit schreibgeschützt).
Beispiel: Eine Baugruppe mit der Sachnummer "SN-000008" ist u. a. mit einem 3D-Modell (Dokumentnummer "DN-000012") und eine Fertigungszeichnung davon (Dokumentnummer "DN-000013") verknüpft. Modell und Zeichnung sollen noch mal geändert werden, obwohl der Artikelstamm bereits freigegeben ist.
In diesem Fall würde man eine Änderung initiieren, indem man auf dem Artikel (Ergebnislisteneintrag oder Detailmaske) RMT > Version mit Verknüpfung anlegen... auswählt.
Im folgenden Dialogfenster Version anlegen, das die Tabs Artikel (analog der Artikel-Eingabemaske) und Index kombiniert.
Neben dem Feld Index wird im Artikel-Fenster bereits ein Bezeichner des Änderungsindex vorgeschlagen (in diesem Beispiel: "a"). Je nach den Einstellungen Ihres HELiOS-Systems bzw. den vorhandenen Benutzerrechten ist dieser evtl. schreibgeschützt , oder es kann möglicherweise auch ein anderer Bezeichner eingetragen werden.
Im Index-Tab kann Nach Bestätigung mit OK kann im folgenden Dialog zum Indexmanagement noch ein Kommentar zu Änderung angegeben werden.
Am Fuß des Fensters wird durch Setzen bzw. Entfernen von Haken in der unteren Auswahlliste angegeben, welche verknüpften Dokumente ebenfalls mit einem neuen Index als Änderung angelegt werden sollen, wobei hier die Freigaberelevanz der Dokumentverknüpfung zu berücksichtigen ist. Wenn die Geometrie indiziert werden soll, muss auch die Zeichnung indiziert werden. (Sollte die Geometrie nicht geändert werden müssen, sondern lediglich die Zeichnung, müsste nur die Zeichnung indiziert werden.)
Nachdem Sie in Ihrem CAD-System (z. B. HiCAD) die entsprechenden Änderungen in der Geometrie und der Zeichnung vorgenommen haben, können die geänderten Objekte danach in der Reihenfolge Geometrie - Zeichnung - Artikelstamm (über RMT > Workflow anzeigen) neu freigegeben werden.
Hinweis:Im Standard-Auslieferungsumfang der HELiOS-Datenbank sind die Verknüpfungen freigaberelevant. Grundsätzlich ist es möglich, die Freigaberelevanz der Verknüpfungen ganz aufzuheben. Wenden Sie sich bei Interesse daran an das ISD Consulting.