Baugruppen-HCM : Allgemeine Informationen
Der Baugruppen-HCM stellt eine Technik dar, mit deren Hilfe Konstruktionen parametrisiert werden können. Dabei werden einzelne Bauteile durch
- Lagebedingungen und
- Maßbedingungen
zu komplexen Baugruppen zusammengefasst. Der Baugruppen-HCM transformiert die Bauteile anschließend so, dass die festgelegten Bedingungen erfüllt werden.
Transformiert werden aber anschließend nicht nur diese Elemente, sondern die ganze Bauteilgruppe. Beim Laden einer Konstruktion werden die HCM-Modelle nicht sofort berechnet, sondern erst dann, wenn auf ein HCM-Modell zugegriffen wird.
Zur Auswahl der Bezugsgeometrien können Sie auch die Funktionen des Kontextmenüs Teile-HCM Auswahl verwenden, das Sie mit der rechten Maustaste aktivieren. Dort stehen Ihnen (neben ein paar Hilfsfunktionen wie Fläche ausblenden) folgende Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung:
Geometrie |
Auswahl durch Identifizierung der gewünschten Geometrie |
Fläche wählen |
Auswahl einer Fläche |
Ursprung |
Auswahl des Ursprungs |
X-, Y- oder Z-Achse |
Auswahl der X-, der Y- oder der Z-Achse |
XY-, XZ- oder YZ-Ebene |
Auswahl der XY-, der XZ- oder YZ-Ebene |
Hinweise:
- Beachten Sie, dass Sie Bedingungen nur an vollständige Bauteile vergeben können. Sie können den Baugruppen-HCM nicht dazu verwenden, einzelne Kanten oder Flächen zu verschieben und damit ein Bauteil zu verformen.
- Bedingungen werden immer zwischen Elementen verschiedener Einheiten vergeben, z.B. zwischen der Deckfläche eines Quaders und der Grundfläche eines Zylinders. Andere Typen, wie Tori, Freiformflächen usw. dürfen jedoch als Elemente in den Teilen enthalten sein, solange sie nicht als Bezug für eine Bedingung dienen sollen.
- Baugruppen-HCM-Modelle können als Variante abgelegt und jederzeit wiederverwendet werden. Auf diese Weise lassen sich viele Konstruktionsaufgaben systematisch erfassen und automatisieren.
- Bei geometrischen Änderungen eines Teils mit HCM-Bedingungen, werden die Bedingungen nach der Teile-Änderung geprüft und aktualisiert.
- Neben der Vergabe von Bedingungen und der damit verbundenen Positionierung der Teile ist der Dragger einer der wichtigsten Bestandteile des Baugruppen-HCM. Er erlaubt es, unter Einhaltung schon vergebener Bedingungen, einzelne Teile mit der Maus zu bewegen. Damit sind dynamische Manipulationen auch bei komplexen Modellen möglich, d.h. räumliche Bewegungen sind steuerbar und werden in Echtzeit visualisiert.
Einfluss der Bauteilstruktur
Bei der Vergabe von Bedingungen ist die Bauteilstruktur und damit die Anordnung der Bauteile im ICN ausschlaggebend.
Sie können Bedingungen nur innerhalb einer Hauptbaugruppe und an Bauteile eines aktiven Körpers vergeben
Aktivieren Sie z.B. ein Hauptteil mit Nebenteilen werden die Nebenteile einer Hierarchie von HiCAD als eine Einheit angesehen. Innerhalb dieser sogenannten Einheit können keine Bedingungen vergeben werden.
Bauteile, die Maß- oder Lagebedingungen enthalten, werden in der 3D-Teilestruktur durch ein Schloss neben dem Icon des Bauteils markiert:
Im Konfigurationseditor finden Sie unter Systemeinstellungen > Baugruppen-HCM die Option HCM-Fehler in Teilestruktur anzeigen?, welche standardmäßig deaktiviert ist. Sie können diese Funktion aktivieren, damit Inkonsistenzen im HCM-System deutlich im ICN angezeigt werden.
In diesem Falle wird das Symbol im ICN um ein angehängtes rotes Ausrufezeichen ergänzt. Diese Markierung wird auch an übergeordnete Baugruppen angebracht, damit die Inkonsistenzen bis in die oberste Ebene der Struktur sichtbar sind:
Hinweise:
- Bei der Funktion Draggen werden, wenn Sie eine Baugruppe aktiviert haben, direkte Unterteile verschoben. Bei einer Baugruppe, die wiederum Baugruppen enthält, verschiebt der Dragger also die enthaltenen Baugruppen als Ganzes, nicht einzelne Teile davon. Wenn Sie Unterteile einer Baugruppe draggen möchten, aktivieren Sie zunächst die entsprechende Baugruppe.
- In der Registerkarte HCM des ICN werden die
Bedingungen für alle Teile der aktiven Baugruppe aufgeführt. In der ersten
Zeile wird aufgeführt, ob das HCM-Modell voll definiert oder unterdefiniert
ist. In letzteren Fall wird zusätzlich die Anzahl der Freiheitsgrade angezeigt.
Bei den einzelnen Bedingungen werden ebenso angezeigt, wenn eine Unterdefinition
des Elementes vorliegt.
Im ICN ist es zudem möglich, einzelne HCM-Bedingungen manuell oder abhängig von Variablen zu deaktivieren. Weitere Infos hierzu finden Sie unter Das HCM-Modell im ICN. - Wenn Sie im ICN eine HCM-Bedingung auswählen, werden die zu dieser Bedingung gehörenden Elemente in der Konstruktion markiert. Diese Markierung bleibt auch bei Ansichtsdrehungen erhalten. Zugehörige Flächen einer Bedingung werden grün markiert. Diese Voreinstellung (mark_faces=1) ist in der Datei kzugpar.dat im SYS- Verzeichnis gespeichert.
- Sie können mit einem Klick mit der rechten Maustaste in das Fenster zwischen der Sortierung nach Geometrien und der Sortierung nach Bedingungen wechseln. Über das Kontext-Menü einer gesetzten Bedingung können Sie die Bedingung ändern oder löschen.