Beispiel: Erzeugung von Teilen mit Verbindungsparametern - Schritt 11
Als letzten Schritt wollen wir nun noch den Durchmesser der Bohrungen variabel gestalten. Der einfache Weg wäre natürlich, sowohl bei der Eternit-Platte als auch bei dem T-Träger eine Variable durchmesser einzuführen und den Durchmesser der Bohrungen auf diese Variable zu setzen. Die Variable kann dann sowohl bei der Unterkonstruktion als auch der Elementverlegung gesetzt werden. Diese Lösung hätte allerdings zwei Nachteile:
- Um den Durchmesser der Bohrungen zu ändern, müssen die Variablen sowohl bei der Unterkonstruktion als auch bei der Elementverlegung geändert werden.
- Alle Löcher an einem Träger hätten den selben Durchmesser, auch wenn vielleicht verschiedene Eternit-Platten mit unterschiedlichen Bohrungsdurchmessern verwendet werden sollen.
Um diese Nachteile zu umgehen, gibt es die Möglichkeit, Variablen von einem Teil der Verbindung zum anderen Teil zu übergeben. Wir wollen dies nun mit den Bohrungsdurchmessern tun, sodass diese nur an der Eternit-Platte konfiguriert werden müssen. Natürlich könnten wir dies ebenso "andersherum" planen, sodass die Bohrungen an der Unterkonstruktion parametrisiert werden können.
- Vergeben Sie an die Baugruppe Eternit-Platte die Teilevariable durchmesser mit dem Wert
15.
- Ändern Sie die Feature-Einträge der Bohrungen in der Eternit-Platte, indem Sie den Durchmesser zur Variablen
durchmesserändern.
- Klicken Sie doppelt auf das Verbindungsparameter-Feature der Eternit-Platte.
- Im Bereich Variablen klicken Sie auf <BUTTON>, um eine neue Variable in die Liste einzutragen. Geben Sie als Namen
durchund als Wertdurchmesserein. Klicken Sie dann auf OK.
- Diese Änderung bewirkt, dass bei der Verbindung zusätzlich zu den Schnittpunktkoordinaten auch der Wert der Variablen durchmesser der Eternit-Platte als Variable namens durch übergeben wird.
- Ändern Sie nun den T-Träger. Bearbeiten Sie auch hier die Bohrungsfeatures des Trägers und ändern Sie den Wert bei Durchmesser. Dieser ist hier jedoch
verb[1].durchfür die Löcher zum ersten Schnittpunkt undverb[2].durchfür den zweiten Schnittpunkt. Dabei tritt jedoch das Problem auf, dass HiCAD diese Formel nicht akzeptieren will, weil die Variablen nicht existieren. Als Workaround bearbeiten wir also die Teilevariablen der Baugruppe und fügen die Struktur temporär von Hand ein: Eine Variable namensverbvom Typ Liste, darin zwei Variablen vom Typ Struktur mit jeweils einer Variablen namensdurchmit einem beliebigen Wert. Dann lassen sich die Durchmesser der Bohrungen ändern. Anschließend müssen Sie die Variable verb wieder löschen, da ansonsten Probleme bei der Anwendung der Verbindung entstehen würden.
- Nun können Sie beide Teile wieder speichern und die Unterkonstruktion sowie die Elementverlegung aktualisieren. Im Dialogfenster Elementverlegung erscheint dabei die Variable durchmesser, wo Sie ihren Wert festlegen können.
- Nach einer Neuberechnung der Baugruppe zum Aktualisieren der Verbindung haben alle Bohrungen - sowohl die in der Eternit-Platte als auch die im T-Träger - den gewünschten Durchmesser.
Nach einer Änderung des Durchmessers in den Eigenschaften der Elementverlegung ist jetzt nur eine Neuberechnung des Features der Baugruppe nötig, damit alle Bohrungen angepasst werden.
