Einrichtung der Vorlagenzeichnungen
Um eine Elementverlegungsvariante mit der Funktion Vorlagenzeichnung verwenden zu können, müssen zuvor Vorlagen für die Zeichnungen erzeugt und in den Katalog eingetragen werden. Folgende Schritte sind dafür durchzuführen:
- Erzeugen der Zeichnungsvorlagen,
- Zuweisen der Vorlagen zu den verschiedenen Ausprägungen der Variante und
- Eintragen der Vorlagen in den Katalog.
Alternativ steht auch ein Beispiel zur Verfügung, in dem die einzelnen Schritte exemplarisch durchgeführt werden.
Erzeugen der Zeichnungsvorlagen
Zeichnungsvorlagen sind Konstruktionen, die ein einzelnes Element enthalten. Hier können z. B. mehrere Ansichten definiert, Bemaßungen an das Teil angebracht oder Zeichnungsrahmen platziert werden. Bei der Durchführung der Funktion Vorlagenzeichnung wird dann das verwendete Teil gegen ein Teil aus der Elementverlegung ausgetauscht.
Dabei können zu den verschiedenen Ausprägungen einer Variante auch mehrere verschiedene Vorlagen definiert werden. Beispielsweise eine Vorlage für die einfachste Ausführung eines Elementes, die nur das Element in der Draufsicht zeigt und eine weitere Vorlage, die auch Seiten- und Axiometrische Ansicht zeigt, für die komplexeren Variationen der Elemente. Diese werden dann in separaten Konstruktionen gespeichert.
Dabei müssen folgende Bedingungen eingehalten werden:
- Die Konstruktion muss eine Hauptbaugruppe enthalten.
- Die Konstruktion muss unterhalb des Ordners Werksnormen im Katalogverzeichnis gespeichert sein.
- Wenn die Funktion Zeichnungsvorlage ausgeführt wird, darf die Vorlagendatei in HiCAD nicht mehr geöffnet sein.
Zuweisen der Vorlagen zu den unterschiedlichen Ausprägungen der Variante
Um die verschiedenen Zeichnungsvorlagen zu den unterschiedlichen Ausprägungen der Variante zuzuweisen, wird eine Textdatei benötigt, die angibt, welche Vorlagendatei bei welchen Teilevariablen verwendet werden soll. Diese Datei muss ebenfalls im Katalog-Verzeichnis irgendwo unterhalb des Ordners Werksnormen erzeugt werden. Die generelle Syntax dieser Datei ist:
Vorlagendatei_1
Bedingung_1
Bedingung_2
...
Bedingung_n
Vorlagendatei_2
Bedingung_1
...
Vorlagendatei_n
Bedingung_x
Die Datei ist in Blöcke eingeteilt. Die erste Zeile eines Blockes gibt immer Dateinamen und Pfad zu einer Vorlagen-Konstruktion an. Dieser Pfad ist relativ zum Ordner Werksnormen im Katalogverzeichnis. Die folgenden Zeilen geben dann die Bedingungen an, die erfüllt sein müssen, damit diese Vorlage benutzt wird. Sind mehrere Bedingungen gegeben, müssen alle erfüllt sein, damit diese Vorlage genutzt wird.
Beispiel:
Elementverlegung\Example\ISD-17\VORLAGENZEICHNUNG_LASCHE_OBEN_LINKS.SZA
lasche_oben = 1
lasche_links = 1
lasche_unten = 0
lasche_rechts = 0
In diesem Falle wird die Vorlage Kataloge\Werksnormen\Elementverlegung\Example\ISD-17\VORLAGENZEICHNUNG_LASCHE_OBEN_LINKS.SZA verwendet, wenn für das betrachtete Element die Variablen lasche_oben
und lasche_links
jeweils den Wert 1
und lasche_unten
und lasche_rechts
den Wert 0
haben.
Variablen, die hier nicht angegeben werden, werden nicht beachtet. Das vorherige Beispiel leicht abgewandelt:
Elementverlegung\Example\ISD-17\VORLAGENZEICHNUNG_LASCHE_OBEN_LINKS.SZA
lasche_oben = 1
lasche_links = 1
In diesem Falle würde die Vorlage angewendet, wenn lasche_oben
und lasche_links
den Wert 1
haben, unabhängig davon, welchen Wert lasche_unten
und lasche_rechts
(und auch alle anderen evtl. vorhandenen Variablen) haben.
Wenn Sie mehrere Vorlagen verwenden, beachten Sie bitte die Reihenfolge. Die erste Vorlagendatei, bei der alle Bedingungen passen, wird verwendet. Später folgende Blöcke werden nicht mehr beachtet:
Elementverlegung\Example\ISD-17\VORLAGENZEICHNUNG_LASCHE_OBEN.SZA
lasche_oben = 1
Elementverlegung\Example\ISD-17\VORLAGENZEICHNUNG_LASCHE_OBEN_LINKS.SZA
lasche_oben = 1
lasche_links = 1
Ein Element, dass sowohl lasche_oben
als auch lasche_links
auf den Wert 1
gesetzt hat, erfüllt alle Bedingungen (nämlich, dass lasche_oben = 1
gelten muss) des ersten Blockes. Der zweite Block wird hier also nicht beachtet. Um das gewünschte Verhalten zu erreichen, muss die Reihenfolge der Einträge getauscht werden:
Elementverlegung\Example\ISD-17\VORLAGENZEICHNUNG_LASCHE_OBEN_LINKS.SZA
lasche_oben = 1
lasche_links = 1
Elementverlegung\Example\ISD-17\VORLAGENZEICHNUNG_LASCHE_OBEN.SZA
lasche_oben = 1
Nun wird VORLAGENZEICHNUNG_LASCHE_OBEN_LINKS.SZA für alle Elemente verwendet, die lasche_oben
und lasche_links = 1
gesetzt haben. Alle anderen Teile, bei denen lasche_oben
den Wert 1
hat, werden in der Vorlage VORLAGENZEICHNUNG_LASCHE_OBEN.SZA ausgegeben.
Sollen mehrere unterschiedliche Werte verwendet werden können, können Bedingungen auch mit einer ODER-Bedingung verknüpft werden. Soll z. B. die Vorlage von oben nicht nur bei Laschen oben, sondern auch unten verwendet werden:
Elementverlegung\Example\ISD-17\VORLAGENZEICHNUNG_LASCHE_OBEN_LINKS.SZA
lasche_oben = 1 | lasche_unten = 1
lasche_links = 1
Lies: Wenn die Variable lasche_oben
den Wert hat 1
oder die Variable lasche_unten
den Wert 1
hat und, unabhängig davon, die Variable lasche_links
den Wert 1
hat, verwende diese Vorlage. Alternativ kann man auch zwei Blöcke für die gleiche Vorlage definieren:
Elementverlegung\Example\ISD-17\VORLAGENZEICHNUNG_LASCHE_OBEN_LINKS.SZA
lasche_oben = 1
lasche_links = 1
Elementverlegung\Example\ISD-17\VORLAGENZEICHNUNG_LASCHE_OBEN_LINKS.SZA
lasche_unten = 1
lasche_links = 1
Ein Block ohne Bedingungen ist auch zulässig. Ein Element erfüllt dann immer alle Bedingungen und die Vorlage wird immer verwendet. Dadurch kann man eine generelle "Catch-All-Vorlage" definieren, die immer verwendet wird, wenn keine spezifischere Vorlage passt:
Elementverlegung\Example\ISD-17\VORLAGENZEICHNUNG_LASCHE_OBEN_LINKS.SZA
lasche_oben = 1
lasche_links = 1
Elementverlegung\Example\ISD-17\VORLAGENZEICHNUNG_LASCHE_OBEN_LINKS.SZA
lasche_unten = 1
lasche_links = 1
Elementverlegung\Example\ISD-17\VORLAGENZEICHNUNG_ALLGEMEIN.SZA
Wie oben bereits dargelegt, ist solch ein Block nur am Ende einer Datei sinnvoll, weil nachfolgende Blöcke nicht mehr erreicht werden können.
Der einfachste Fall, dass für eine Elementverlegungsvariante nur eine einzige Vorlage existiert, besteht aus einem einzelnen Block ohne Bedingungen, also im Endeffekt nur dem Dateinamen der Vorlagendatei:
Elementverlegung\Example\ISD-17\VORLAGENZEICHNUNG_ALLGEMEIN.SZA
Eintragen der Vorlagen in den Katalog
Identifizieren Sie die gewünschte Elementverlegungsvariante im Katalogeditor. Hier finden Sie die Spalte DRAWINGS. Tragen Sie hier den Pfad zu der in Schritt 2 erzeugten Textdatei, relativ zum Ordner Werksnormen, ein.
Beispiel für einen Katalogeintrag. Die Textdatei liegt hier im Katalog-Order im Pfad Werksnormen\Elementverlegung\Example\ISD-17\ISD-17.txt.
Nun können Sie die Funktion Vorlagenzeichnung verwenden, um Zeichnungen zu einer Elementverlegung mit diesen Elementen erzeugen zu lassen.
Elementverlegung Vorlagenzeichnungen