Leitkantenzug erzeugen
Seit HiCAD 2021 werden Leitkantenzüge im Anlagenbau als 3D-Skizze erzeugt. Der bis dahin verwendete Leitkantenzugeditor steht aber weiterhin zur Verfügung. Dieser erlaubt das Festlegen von Achsen, auf die mit dem Grafik-Cursor eingegebene Punkte projiziert werden. Dies vereinfacht die Konstruktion von Leitkanten entlang zuvor festgelegter Richtungen.
Dazu wird das Dialogfenster Kantenzug bearbeiten angezeigt.
Das Dialogfenster lässt sich prinzipiell in folgende Bereiche unterteilen:
- Rastergröße
- Achsen
Die Achsentabelle dient zur Festlegung der Achsenlage. Standardmäßig sind drei Achsrichtungen vorgegeben und aktiviert, die parallel zum aktiven Koordinatensystem liegen. Zusätzlich können beliebige weitere Achsen definiert werden. Dazu aktivieren Sie in einer leeren Zeile mit der rechten Maustaste das Kontextmenü und wählen dort die Funktion Einfügen.
Haben Sie für die Leitkantenzugverlegung eine größere Anzahl von Achsen definiert, kann das Identifizieren der jeweils gewünschten Achse unübersichtlich werden. Oft ist dann auch die Deaktivierung der Achsen in der Achsentabelle mühsam. In diesem Fall haben Sie die Möglichkeit, Achsen ein- bzw. auszuschalten, die in Ebenen liegen, die von den Achsen des aktiven Koordinatensystems aufgespannt werden. Wollen Sie Achsen einer bestimmten Ebene ausblenden, dann deaktivieren Sie die entsprechende Checkbox unter Achsen in diesen Ebenen aktivieren. Mit der Checkbox Andere werden Achsen ein-/ausgeschaltet, die nicht in einer dieser Ebenen liegen.
Wie bereits erwähnt, erlaubt der Leitkantenzugeditor das Festlegen von Achsen, auf die mit dem Grafik-Cursor eingegebene Punkte projiziert werden. Dies gilt generell für frei mit dem Cursor eingegebene Punkte. Soll dies auch für Punkte gelten, die mit Fangoptionen wie I, J, M, Z etc. oder über das Menü Punktoptionen bestimmt werden, dann muss die Checkbox Punkte immer auf Achsen projizieren aktiviert werden. Dies ist beispielsweise sinnvoll beim Verlegen von Leitkantenzügen, die parallel zu vorhandenen Strukturen verlaufen sollen. Mehr zur Wirkung dieser Checkbox erfahren Sie in diesem Beispiel.
- Koordinaten
Die Koordinatentabelle dient zur Anzeige und Eingabe der Koordinaten der Kantenzugpunkte. Die Koordinaten beziehen sich auf das in der Konstruktion aktive Koordinatensystem (Weltkoordinatensystem oder lokales Koordinatensystem). Zunächst ist der Ursprung des Koordinatensystems als erster Punkt vorgeschlagen. - Schaltflächen
Parallel zu den Einstellungen im Dialogfenster ändert sich die Anzeige in der Konstruktion wie folgt:
- Gestrichelte Linien zeigen die Lage der Achsen an.
- Am Grafik-Cursor (5) werden für die nächstgelegene mögliche Position der Abstand zum vorherigen Punkt und die relativen Koordinaten, bezogen auf diesen Punkt, angezeigt. Der Punkt, der gewählt würde, wird in der Konstruktion als etwas kleinere blaue Scheibe angedeutet
- Kanten und Punkte des Leitkantenzuges werden in der in den Einstellungen festgelegten Farbe dargestellt.
So gehen Sie vor:
- Geben Sie die Rastergröße an.
- Wählen Sie die Achsen durch Aktivierung/Deaktivierung der entsprechenden Checkboxen.
- Es wird nun die Eingabe für den ersten Punkt erwartet. Sie haben verschiedene Eingabemöglichkeiten:
Grafik-Cursor
- Freie Punkteingabe durch Linksklick mit der Maus
Der Punkt wird auf die nächstmögliche Position gesetzt, die durch Lage der Achsen (sichtbar durch die gestrichelten Linien) und die Rastergröße zugelassen ist. - Punkteingabe mit den Fangoptionen des Autopiloten (z. B. I, J, M) oder über das Menü Punktoptionen (z. B. M2 - Mitte zwischen zwei Punkten)
Defaultmäßig ignorieren die Fang- und Punktoptionen Achsen und Raster. Wollen Sie dies nicht, dann aktivieren Sie die Checkbox Punkte immer auf Achsen projizieren. Ein Beispiel zur Wirkung dieser Checkbox finden Sie hier.
Der gewählte Punkt wird in die Grafik eingezeichnet. In der Koordinatentabelle werden automatisch die ursprünglich vorgeschlagenen Werte mit den Koordinaten des Punktes überschrieben. In die nächste Zeile der Koordinatentabelle werden als Vorschlag für den nächsten Punkt zunächst die gleichen Koordinaten eingetragen. Damit ist die Funktion bereit zur Eingabe des nächsten Punktes.
Koordinatentabelle
Nach einem Doppelklick auf die jeweilige Tabellenzelle ist diese bereit für die Eingabe eines Koordinatenwertes. Schließen Sie die Eingabe jedes Mal mit der Eingabetaste ab. Nur dann wird der Zahlenwert übernommen. Wenn Sie den Mauszeiger in das Grafikfenster schieben, sehen Sie den Punkt an der neuen Position in der Grafik.
Gehen Sie mit dem Mauszeiger in die Koordinatentabelle in den freien Bereich unter den Koordinaten und klicken Sie die rechte Maustaste. Wählen Sie im Kontextmenü Einfügen.
In die nächste Zeile der Punktetabelle werden daraufhin als Vorschlag für den nächsten Punkt zunächst die gleichen Koordinaten eingetragen. Damit ist die Funktion bereit zur Eingabe des nächsten Punktes.
- In der Grafik wird nun dynamisch eine Linie vom vorhergehenden Punkt zur nächstmöglichen Position des neuen Punktes gezeigt, abhängig von der Lage des Cursors. Wieder haben Sie nun die Eingabemöglichkeiten wie beim ersten Punkt.
- Entsprechend verfahren Sie bei allen weiteren Punkten.
- Wenn der Modus der Punkteingabe noch aktiv ist und Sie keinen weiteren Punkt eingeben wollen, beenden Sie die Punkteingabe mit einem Rechtsklick in der Grafik (ein weiterer Rechtsklick würde den Leitkantenzug bestätigen und die Funktion beenden).
Das Ergebnis sieht dann zum Beispiel so aus:
Sie können nun den bis hierher erstellten Leitkantenzug auf vielfältige Art weiter bearbeiten. Die Möglichkeiten dazu sind identisch mit denen, die die Funktion Leitkantenzug bearbeiten bietet.
OK |
Der Leitkantenzug wird bestätigt und in den Aufstellungsplan übernommen. Das Fenster wird geschlossen und die Funktion beendet. |
Abbrechen |
Der Leitkantenzug wird verworfen und aus der Grafik gelöscht. Das Fenster wird geschlossen und die Funktion beendet. |
Neben den Farbeinstellungen für das Raster, die Kanten und Punkte lässt sich hier auch Lage des Rasters beeinflussen. |
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Punkteliste eines Leitkantenzuges speichern Über diese Schaltfläche lässt sich die Punkteliste eines Leitkantenzuges als Textdatei speichern. In der erzeugten Textdatei werden die Tabellenspalten automatisch durch Tabstopps getrennt. Wählen Sie den Ordner und den Dateityp aus und geben Sie den Dateinamen ein. |
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Punkteliste laden Über diese Schaltfläche lassen sich die Punkte eines Leitkantenzuges aus einer Textdatei laden. Dabei ist folgendes zu beachten:
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Trimmen von Leitkantenzügen
Nach dem Einbau eines neuen Leitkantenzuges prüft HiCAD, ob der Leitkantenzug automatisch getrimmt werden kann. Dazu wird überprüft, ob es in der Rohrleitung einen Leitkantenzug gibt, auf dem sowohl der Anfangs- als auch der Endpunkt des neuen Leitkantenzuges liegen. Ist dies der Fall, dann werden die Kanten farbig hervorgehoben, die beim Trimmen entfernt würden. Parallel dazu wird eine entsprechende Meldung angezeigt. Wird das Trimmen bestätigt, dann wird der bereits bestehende Leitkantenzug getrimmt und um den neuen Leitkantenzug erweitert. Das heißt, es wird kein neuer Leitkantenzug erstellt, sondern nur der bestehende Leitkantenzug modifiziert.
(1) Existierender Leitkantenzug, (2) Neuer Leitkantenzug , (3) Bestätigung mit Ja, (4) Modifizierter Leitkantenzug
Hinweise:
- Das Trimmen wird nicht angeboten, falls dadurch mit Bauteilen belegte Kanten entfernt würden.
- Die Lage des Rasters lässt sich durch die Einstellungen beeinflussen.
- Die Richtung einer Achse für das Verlegen von Leitkantenzügen kann - neben der Vorgabe durch X, Y und Z - auch durch das Abgreifen zweier Punkte aus dem Aufstellungsplan erfolgen.
Beispiel: Hier werden die Endpunkte der Unterkante des Quaders abgegriffen.
Zeigen Sie mit dem Mauszeiger unter die letzte Zeile der Achsentabelle. Mit einem Rechtsklick erhalten Sie ein Kontextmenü; wählen Sie darin Abgreifen. Im Aufstellungsplan identifizieren Sie dann die beiden Punkte, die die Achsrichtung festlegen sollen. Die entsprechenden X,Y und Z-Werte werden dann automatisch in die Achsentabelle eingetragen.
Beachten Sie bitte:
Leitkantenzüge, die mit dem Leitkanten-Editor erzeugt werden müssen - im Unterschied zur Erzeugung als Skizze - zusammenhängend erzeugt werden. Wird der Editor auf einem nicht zusammenhängenden Leitkantenzug verwendet, dann wird eine entsprechende Warnmeldung ausgegeben.
Wird die Abfrage mit OK bestätigt, wird der Leitkantenzug in mehrere Leitkantenzüge aufgeteilt, die jeweils aus den zusammenhängenden Komponenten des ursprünglichen Leitkantenzuges bestehen (in obigen Beispiel 2). Sie können dann einen der aufgeteilten Leitkantenzüge zur Verwendung mit dem Editor auswählen.
Verneinen Sie die Abfrage, wird der Leitkantenzug nicht verändert und Sie können einen anderen Leitkantenzug auswählen.
Leitkantenzug-Tools (Anl) • Leitkantenzug erzeugen - Einstellungen • Anlagenbaufunktionen