Lochmuster (3D)

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Die Funktion Lochmuster ermöglicht es Ihnen, Solids wie Bauteile oder Blechlaschen mit Lochungen in einem regelmäßigen Muster zu versehen.

Sie haben für die Wahl der Lochform die Wahl zwischen Rund-, Quadrat- und Langlochungen; außerdem können Sie selbstgewählte Lochformen verwenden. Für das Muster stehen DIN-gerecht Gerade Reihen, Versetzte Reihen und Diagonal versetzte Reihen zur Verfügung; außerdem können Sie Frei versetzte Reihen definieren.

Lochmuster können dabei auf ebene Flächen einzelner Bauteile gelegt werden; auch abgewickelte Kantbleche, also nach einer Biegesimulation, können verwendet werden.

 


Das Dialogfenster Lochmuster


Verlegekoordinatensystem

Nach dem Aufruf der Funktion fordert HiCAD Sie zunächst auf, ein Verlegekoordinatensystem zu wählen. Dieses wird verwendet, um die X- und Y-Achsen des Musters entsprechend auszurichten. Außerdem wird die Verlegung der Löcher vom Nullpunkt dieses Koordinatensystems aus durchgeführt. Diese ist zusätzlich von der Einstellung der Funktion Bündig abhängig: Ist Bündig aktiviert, werden die Löcher so platziert, dass ein Loch genau oberhalb der X-Achse und genau rechts an der Y-Achse ausgerichtet ist:

In diesen Beispielen ist unten links das Verlegekoordinatensystem zu sehen. Direkt daran angrenzend liegt das "Ausgangsloch", sodass dieses komplett oberhalb der X- und rechts der Y-Achse liegt. Das Lochmuster wird von diesem Loch ausgehend bestimmt.

Ist Bündig dagegen deaktiviert, wird das "Ausgangsloch" genau mittig auf dem Nullpunkt platziert:

Ausgenommen hiervon sind Sonderlochungen, die über Skizzen frei definiert werden können: Hier muss bei der Wahl von Bündig der x- und y-Versatz der Skizze manuell eingegeben werden.

Wollen Sie in Nachhinein ein anderes Verlegekoordinatensystem wählen, können Sie dieses nach einem Klick auf den Button identifizieren.

Bearbeitungsbereich

Der Bearbeitungsbereich ist der Bereich des Bauteils, der mit dem gewünschten Lochmuster gefüllt wird. Dieser kann auf zwei verschiedene Arten definiert werden:

Einerseits können Sie eine Skizze verwenden. Diese Skizze muss folgende Bedingungen erfüllen:

Sie können nach einem Klick auf entweder eine bestehende Skizze in der Konstruktion oder eine Facette eines Bauteils als Bearbeitungsbereich verwenden. Identifizieren Sie dazu nach einem Klick auf  die gewünschte Skizze oder Facette. Im Falle einer Facette muss jedoch zusätzlich ein Offset gewählt werden.

Alternativ können Sie nach einem Klick auf über die Funktion Neue Skizze in Ebene erzeugen eine neue Skizze in der Ebene des Verlegekoordinatensystems erzeugen und bearbeiten. Über die Funktion Skizze bearbeiten können Sie eine bereits gewählte Skizze auch im Nachhinein noch bearbeiten.

Nach der Definition des Bearbeitungsbereiches werden die durchzuführenden Lochungen als Vorschau in der Konstruktion angezeigt. Dabei werden nur Bohrungen eingefügt, die komplett innerhalb des Bearbeitungsbereiches liegen:

Es werden nur die rot markierten Lochungen durchgeführt. Lochungen, die zu einem Teil außerhalb des Bearbeitungsbereichs liegen, werden in der Sonderfarbe Markierung 2 markiert und nur zur Orientierung angezeigt. Diese Bohrungen werden nicht durchgeführt.

Offset

Hinweis: Diese Funktion steht nur zur Verfügung, wenn als Bearbeitungsbereich eine Facette ausgewählt wurde.

Bei Verwendung einer Facette als Bearbeitungsbereich ist zusätzlich die Angabe eines Offsets vonnöten. Dieses Offset definiert dabei den Abstand zwischen dem Rand der Facette und dem Bearbeitungsbereich.

Auslassungsbereich

Der Auslassungsbereich wird ebenso wie der Bearbeitungsbereich durch eine Skizze definiert. In diesem Bereich werden keine Löcher erzeugt. Wollen Sie einen Auslassungsbereich definieren, müssen Sie diese Funktion durch Setzen eines Hakens aktivieren. Ebenso können Sie sie durch Entfernen des Hakens wieder deaktivieren.

Für eine Skizze als Definition eines Auslassungsbereichs gelten die gleichen Regeln wir für den Bearbeitungsbereich.

Zur Auswahl einer Skizze als Auslassungsbereich steht die gleiche Funktion wie für den Bearbeitungsbereich zur Verfügung.

Randmodus

Sie können festlegen, wie mit Löchern verfahren werden soll, die den Rand des Bearbeitungsbereiches schneiden und somit nur teilweise innerhalb des Bearbeitungsbereiches liegen. Hierfür steht die Option Randmodus zur Verfügung. Die möglichen Werte sind:

(1) Vorlage: Blech mit Bearbeitungsbereich, (2) Kein Loch auf Rand, (3) Volles Loch auf Rand, (4) Loch mit Rand verschneiden

 

Lochanzahl

Das Feld Lochanzahl zeigt an, wie viele Löcher in diesem Lochmuster erzeugt werden. Teilweise erzeugte Löcher (z.B. am Rand des Bearbeitungsbereiches) werden als ganze Löcher mitgezählt.

 

Katalog verwenden

Für die Beschreibung des eigentlichen Lochmusters stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Sie können entweder selber ein Lochmuster definieren oder ein fertig definiertes Lochmuster aus dem Katalog verwenden. Im Katalog stehen Ihnen vorgefertigte Lochmuster gemäß DIN-Norm zur Auswahl bereit.

Setzen Sie ein Häkchen bei Katalog verwenden, wenn Sie ein fertiges Lochmuster aus dem Katalog verwenden wollen. Dadurch wird das Auswahlfeld für einen Katalogeintrag aktiviert und gleichzeitig die Bereiche zur Definition eines eigenen Lochmusters deaktiviert. Über den Button  können Sie dann den Katalog aufrufen und dort ein Lochmuster auswählen.

Alternativ entfernen Sie das Häkchen bei Katalog verwenden und verwenden die Bereiche Bearbeitung und Muster, um ein eigenes Lochmuster zu definieren.


Bearbeitung

Hinweis: Dieser Bereich steht nur zur Verfügung, wenn Katalog verwenden nicht aktiviert ist.

Hier haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Lochformen, für die verschiedene Parameter zur Verfügung stehen. Die Parameter werden im Anschluss erläutert.

Parameter

Es sind stets nur die Parameter aktiv, die für die gewählte Lochform sowie das gewählte Muster auch verwendet werden können. Zur Verfügung stehen:

Bündig Legt fest, ob die Ausgangslochung bündig am oder mittig auf dem Ursprung des Verlegekoordinatensystems liegen soll.

 


Muster

Hinweis: Dieser Bereich steht nur zur Verfügung, wenn Katalog verwenden nicht aktiviert ist.

Hier haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Mustern, für die verschiedene Parameter zur Verfügung stehen. Die Parameter werden im Anschluss erläutert.

Parameter

Es sind stets nur die Parameter aktiv, die für das gewählte Muster auch verwendet werden können. Zur Verfügung stehen:


Reihenverschiebung

Über die Einstelloption Reihenverschiebung können Sie das Raster der Bohrungen um eine beliebige Anzahl von Zeilen und Spalten verschieben. Intern geht HiCAD dabei so vor, dass die Ausgangslochung um die eingestellte Anzahl von Spalten und / oder Reihen verschoben wird.

Beispiel: Eine Rundlochung in einem Frei versetzten Muster mit Winkeln von 10 und 70°. Die Ausgangslochung ist in den folgenden Grafiken zur Verdeutlichung jeweils blau hervorgehoben:

Bei einer x-Reihenverschiebung von 1 ergibt sich folgendes Bild:

Man sieht, dass die Ausgangslochung nun um 1 Position entlang der X-Achse verschoben hat.

Für x-Reihenverschiebung 2 ergibt sich analog:

Zusätzlich kann eine y-Reihenverschiebung hinzugenommen werden. Mit x-Reihenverschiebung 2 und y-Reihenverschiebung 1 erhält man dann:

In Fällen, in denen die Achsen des Musters auf einer der Achsen des Verlegekoordinatensystems liegen, hat eine Verschiebung entlang dieser Achse keinen Einfluss auf das Ergebnis. Aus diesem Grund sind beim Muster Gerade Reihen überhaupt keine Reihenverschiebungen möglich und bei den Mustern Versetzte Reihen und Diagonal versetzte Reihen nur entlang einer Achse.

Ein Fallbeispiel für eine angewandte Reihenverschiebung:

Muster Versetzte Reihen, zunächst ohne Reihenversatz, dann mit einem Reihenversatz von 1.

An diesem Beispiel ist auch gut ersichtlich, dass in diesem Fall ein Reihenversatz von 2 wieder das gleiche Resultat hätte wie ein Reihenversatz von 0.


Eintrag im Feature-Protokoll

Die Funktion Lochmuster erzeugt bei ihrer Benutzung einen Eintrag im Feature-Protokoll:

Nach einem Doppelklick auf den Eintrag Lochmuster öffnet sich das ausgefüllte Dialogfenster Lochmuster, in dem Sie die Einstellungen dieses Lochmuster im Nachhinein verändern können.


Beispiel

In diesem Beispiel wurde eine quadratische Platte mit einem geraden Lochmuster überzogen. Der Bearbeitungsbereich ist ein Sechseck; zusätzlich ist ein sechseckiger Auslassungsbereich definiert. Das Verlegekoordinatensystem befindet sich in der linken, unteren Ecke der Platte:

Dabei fällt auf, dass das Lochmuster nicht symmetrisch im Bearbeitungsbereich liegt. Auch ein Verschieben des Verlegekoordinatensystems in den Zentrumspunkt der Sechsecke ergibt nicht das gewünschte Ergebnis:

Dies liegt daran, dass durch das standardmäßig gesetzte Häkchen bei Bündig das Lochmuster von einem Ausgangsloch aus aufgespannt wird, welches rechts und oberhalb des Verlegekoordinatensystems liegt (siehe Verlegekoordinatensystem).

Eine Möglichkeit, um das gewünschte Ziel zu erreichen ist nun einfach, das Häkchen bei Bündig zu entfernen, damit die Ausgangslochung zentriert platziert wird.

Alternativ kann auch das Verlegekoordinatensystem verschoben werden:

Um das Ausgangsloch genau zentriert zu platzieren, muss das Verlegekoordinatensystem direkt links und unterhalb des Loches liegen. Bei einer Lochweite von 10mm muss es also 5mm links und 5mm unterhalb des Zentrumspunktes des Sechsecks liegen.

Unter Zuhilfenahme der Punktoptionen R und M kann das Verlegekoordinatensystem entsprechend platziert werden:


NormbearbeitungenVariable Durchgangsbohrung