HELiOS-Konzept: Expliziter Ansatz und Halbzeug-Ansatz
Von einer Anwendung des expliziten Ansatzes spricht man. wenn für jedes Fertigteil eine eigenständige Artikelnummer vergeben wird. d. h., dass z. B. Profilen des gleichen Typs, wenn sie in einer Konstruktion etwa mit verschiedenen Längen vorkommen, für jede Länge ein individueller Bauteilstamm zugeordnet wird. Der Artikel des Fertigteils hat eine eigenständige Geometrie-Repräsentanz (Körper, Fertigungszeichnung, etc.).
Für das verwendete Rohmaterial wird (je nach Anwendung) dann zudem mittels des Produktstruktur-Editors eine Struktur-Unterposition zum Fertigteil angelegt. Zu empfehlen ist dieser Ansatz z. B. wenn ein auf eine bestimmte Länge gebrachtes Profil noch eine weitere Bearbeitung (z. B. eine Bohrung) erfahren soll.
Anwendung findet dieser Ansatz, wenn ein eigenständiger Arbeitsplan bzw. ein eigenständiger Satz Fertigungsunterlagen benötigt werden, um das Fertigteil hinreichend zu beschreiben (z. B. Profil mit Bohrungen). Dies ist der Fall, wenn es sich nicht allein durch Parametrisierung beschreiben bzw. auf einen vorhandenen Arbeitsplan zurückführen lässt.
Beim expliziten Ansatz kann das Fertigteil referenziert eingebaut werden.
Beim Halbzeug-Ansatz behält ein Teil im verbauten Zustand die Artikelnummer des Rohmaterials. Die Artikelnummer bezieht sich damit auf den Profilquerschnitt. Die Länge des Profils (die konkrete Ausprägung des Profils in der aktuellen Einbausituation) wird dabei mittels Verwendungsattributen in die Struktur aufgenommen, anstatt für jede Länge einen individuellen Bauteilstamm zu vergeben. Die Abmessungen für Rohteile sind dafür in die Stücklistenkonfiguration als Verwendungsattribute aufzunehmen.
Anwendung findet dieser Ansatz, wenn kein eigener Arbeitsplan bzw. keine eigenständige Fertigungsunterlage benötigt wird, sondern die Ausprägungen über Geometrie-Parameter, eine Fertigungsunterlage bzw. einen Arbeitsplan beschrieben werden können (z. B. abgelängte Profile).
Zu empfehlen ist dieser Ansatz somit z. B. dann, wenn ein auf eine bestimmte Länge gebrachtes Profil keine weitere Bearbeitung (wie z. B. eine Bohrung) erfahren soll.
In diesem Fall darf das beteiligte Teil nicht geometrisch referenziert werden, da es in den einzelnen Verbauungen jeweils ein anderes geometrisches Aussehen hat. Es hat auch keine eigenständige Fertigungszeichnung, da ein eigener Artikelstamm fehlt. Ebenfalls liegt keine eigenständige Fertigungszeichnung zum Einzelteil vor und es erhält keine Unterposition in der Produktstruktur.