Einstellungen - Automatische Bemaßung
Isometrie + Rohrplan > Eins t...
Über die Registerkarte Automatische Bemaßung legen Sie die Voreinstellung für die automatische Bemaßung fest.
Sollen die Bögen gebogener Rohre mit Maßen versehen werden, um die Fertigung an einer Biegemaschine zu vereinfachen, dann müssen Sie die gewünschten Checkboxen unter Winkelmaße zeichnen aktivieren/deaktivieren.
Die Einstellungsbereiche:
- Maßlinienabstände / Schrifthöhe der Maßzahl
- Senkrechte / Waagerechte Steigungsdreiecke
- Lage der Maßlinien
- Bemaßungsarten
- Winkelmaße zeichnen
Maßlinienabstände / Schrifthöhe der Maßzahl
- 1. Maßlinie
Hier wird der Abstand der ersten Maßlinie zur Bezugslinie angegeben. Bezugslinie ist die Mittellinie des Bauteils oder, wenn die Checkbox Bezugslinie anhand Bauteildurchmesser bestimmen aktiv ist, eine gedachte Linie in der Bemaßungsebene, die im Abstand D/2 parallel zur Mittellinie verläuft, mit D als Außendurchmesser des Bauteils. - Weitere Maßlinien
Hier wird der Abstand der Maßlinien untereinander angegeben. Der Abstand wird verwendet, wenn es mehrere Maßlinien gibt.
- Bezugslinie anhand Bauteildurchmesser bestimmen
Ist diese Checkbox aktiv, dann wird nicht die Mittellinie als Bezugslinie für die Bestimmung der Lage der ersten Maßlinie verwendet, sondern eine gedachte Linie in der Bemaßungsebene, die im Abstand D/2 parallel zur Mittellinie verläuft, mit D als Außendurchmesser des Bauteils. Diese Checkbox steht nur für Rohrpläne zur Verfügung.
(1) Maßlinienabstand 1. Maßlinie, Checkbox Bezugslinie... ist aktiv, (2) Maßlinienabstände weitere Maßlinien, (3) Maßlinienabstand 1. Maßlinie, Checkbox , Bezugslinie... ist nicht aktiv
- Schrifthöhe der Maßzahl
Tragen Sie die gewünschte Schrifthöhe in das Eingabefeld ein.
- An Steigungsdreiecke nur die Bemaßungszahl schreiben
Bei einem Steigungsdreieck werden normalerweise alle drei Kanten mit einem Streckenmaß versehen. Die Maßzahl eines solchen Streckenmaßes gibt die Länge (in mm) in die entsprechende Raumrichtung an. Durch die Bemaßung aller Kanten von Steigungsdreiecken durch Streckenmaße sowie durch die vielen übrigen Bemaßungen kann eine Rohrleitungsisometrie schnell unübersichtlich werden.
Um dies zu vermeiden, bietet HiCAD die Möglichkeit, anstelle von Streckenmaßen lediglich die Maßzahlen an die entsprechenden Kanten der Steigungsdreiecke zu schreiben. Dazu aktivieren Sie die Checkbox An Steigungsdreiecke nur die Bemaßungszahl schreiben.
Streckenmaße an Steigungsdreiecken - keine Extrabemaßung für Steigungsdreiecke
Durch das Wegfallen der Bemaßungsstrecke wirkt die Bemaßung der Steigungsdreiecke wesentlich übersichtlicher und Sie behalten den Blick auf das Wesentliche. Die Maßzahl selbst befindet sich mittig neben der zugehörigen Kante. Den Abstand zu dieser Kante können Sie als separaten Maßabstand in das Feld Steigungsdreiecke eintragen. Bei einem positiven Maßabstand werden die Maßzahlen außerhalb des Steigungsdreiecks plaziert, bei einem negativem Maßabstand im Inneren des Steigungsdreiecks. Ist der Wert 0, dann werden die Maßzahlen auf die zugehörige Kante geschrieben.
Steigungsdreiecke auf den Kanten nur mit Bemaßungszahl
Ist die Checkbox An Steigungsdreiecke nur die Bemaßungszahl schreiben inaktiv, wird für Steigungsdreiecke weiterhin ein Streckenmaß verwendet, allerdings mit dann unter Steigungsdreiecke angezeigtem Maßabstand. Wird bei inaktiver Checkbox der Maßabstand unter Steigungsdreiecke gleich dem Maßabstand unter 1. Maßlinie gesetzt, entspricht dies dem Verhalten in früheren HiCAD-Versionen (vor HiCAD 2100.0)
Senkrechte / Waagerechte Steigungsdreiecke
Die Rohrisometrie des Anlagenbaus hat unter anderem zur Aufgabe, komplexe dreidimensionale Rohrverläufe derart auf zwei Dimensionen abzubilden, dass dennoch ein möglichst guter Eindruck des räumlichen Rohrverlaufs erhalten bleibt. Falls eine gerade Rohrleitung nicht parallel zu einer Koordinatenachse verläuft, können Steigungsdreiecke eingezeichnet werden, um die räumliche Lage dieser Rohrleitung besser visualisieren zu können. Dabei wird unterschieden zwischen senkrechten und waagerechten Steigungsdreiecken:
- Senkrechte Steigungsdreiecke sind Steigungsdreiecke, deren Flächennormalenvektor senkrecht zur Z-Achse des Koordinatensystems der Konstruktion liegt.
- Waagerechte Steigungsdreiecke sind Steigungsdreiecke, deren Flächennormalenvektor in Richtung der Z-Achse des Koordinatensystems der Konstruktion liegt. Waagerechte Steigungsdreiecke können nur aktiviert werden, wenn auch die senkrechten aktiviert sind.
Für Steigungsdreiecke können Sie getrennt für senkrechte und waagerechte Dreiecke festlegen:
- ob Steigungsdreiecke gezeichnet werden sollen und wenn ja, in welchem Winkelbereich,
- ob die Hypotenuse des Steigungsdreiecks bemaßt werden soll,
- welchen Abstand die Schraffurlinien haben sollen,
- welchen Abstand das Dreieck zur Rohrleitung haben soll,
- ob und wie die Dreiecksfläche schraffiert werden soll.
Bei der Schraffur haben Sie dabei die Wahl zwischen folgenden Möglichkeiten:
- Komplettschraffur
Die Steigungsdreiecke werden mit einer durchgängigen Schraffur eingezeichnet. Dadurch kann der Fall eintreten, dass das Steigungsdreieck eine zu hohe optische Dominanz erhält. Darüber hinaus können durch Komplettschraffuren schnell Überlappungen mit anderen Bemaßungselementen entstehen. Das vertikale Steigungsdreieck in der nachfolgenden Abbildung überlappt sich zum Beispiel mit der Längenbemaßung einer Dreieckskathete. - Teilschraffur
Hier wird nur ein Teil des Steigungsdreiecks mit einer Schraffur versehen. Das waagerechte Steigungsdreieck in der nachfolgenden Abbildung besitzt beispielsweise eine Teilschraffur. Diese selbst ist auch immer in Form eines Dreiecks, das mathematisch ähnlich zu dem äußeren unschraffierten, unten grün eingezeichnetem Steigungsdreieck ist. Die Größe des schraffierten Dreiecks lässt sich wahlweise durch Angabe der Länge oder Angabe des Flächeninhaltes festlegen.
Waagerechtes und horizontales Steigungsdreieck
Wird für die Schraffur die Option Dreiecksflächeninhalt gewählt, dann wird die Länge der zugehörigen Schraffur von HiCAD entsprechend berechnet. Diese Einstellung hat zur Folge, dass ein spitzer Winkel zwischen Hypotenuse und Startkathete zu einer längeren Schraffurstrecke als ein stumpfer Winkel führt. Visuell wirkt dabei die Schraffur in beiden Steigungsdreiecken gleich intensiv. Die Konsequenz ist eine deutliche Verbesserung der visuellen Vorstellung des dreidimensionalen Rohrverlaufs.
Die vertikalen und horizontalen Schraffurwinkel werden automatisch im Sinne einer optimalen visuellen Darstellung berechnet. Wollen Sie dies nicht und stattdessen von den automatisch berechneten Winkel abweichende Winkel verwenden, dann können Sie die gewünschten Differenzwinkel im Konfigurationsmanagement festlegen und zwar unter Anlagenbau > Isometrie und Rohrplan:
Versatz-Dreiecke möglichst vor der Rohrleitung
Falls ein gerades Rohr nicht in einer der drei Grundkoordinatenebenen liegt, so können zur besseren räumlichen Vorstellung zwei Steigungsdreiecke eingezeichnet werden:
- ein horizontales Steigungsdreieck in der x,y – Ebene zur Andeutung des seitlichen Verlaufes und
- ein vertikales Steigungsdreieck innerhalb der Ebene, die von der z-Achse und der Projektion von der geraden Rohrleitung auf die x,y-Ebene aufgespannt wird, zur Andeutung des Höhenverlaufs.
Bei einer Überlagerung beider Steigungsdreiecke wird das horizontale Steigungsdreieck an seiner Hypotenuse gespiegelt (geflippt), so dass ein Schnitt vermieden wird. Sollte eine Rohrleitungsisometrie mehrere Stellen mit zwei Steigungsdreiecken besitzen, so wird in einem ersten Schritt die Anzahl aller solcher Überlappungen von Steigungsdreiecken bestimmt. Sollten sich mehr als die Hälfte überlappen, so werden alle horizontalen Steigungsdreiecke (in der gesamten Rohrleitung) geflippt. Dieses Prozedere hat den großen Vorteil, dass die Kathete zwischen Anfangspunkt und Basispunkt aller horizontalen Steigungsdreiecke entweder in Richtung der positiver y-Achse oder in Richtung der negativen y-Achse verlaufen. Durch diese konsistente Orientierung muss der Betrachter der Rohrleitungsisometrie nicht bei jedem Steigungsdreieck umdenken und erhält so einen besseren räumlichen Eindruck als ob nur diejenigen horizontalen Steigungsdreiecke geflippt werden, die eine Überlappung mit ihrem zugehörigen vertikalen Steigungsdreieck besitzen.
Zusammenspiel zwischen Steigungsdreiecken und Gefällesymbolen:
Grundsätzlich gilt, dass Gefällesymbole senkrechte Steigungsdreiecke unterdrücken. Das bedeutet, dass an einen Strang, an den ein Gefällesymbol gezeichnet wurde, kein senkrechtes Steigungsdreieck gezeichnet wird. Weist der Verlauf des Stranges einen Versatz zu den Koordinatenachsen auf, so wird jedoch ein waagerechtes Dreieck weiterhin erzeugt (vorausgesetzt, die entsprechende Einstellung ist gesetzt).
Die Optionen stehen nur für die Isometrie zur Verfügung - nicht für Rohrpläne!
Lage der Maßlinien
- Immer in vertikaler Ebene
Ist diese Checkbox aktiv, dann liegen die Maßlinien und die Bauteilmittellinie, auf die sich das Maß bezieht, immer in einer Ebene, die senkrecht auf der XY-Ebene des Weltkoordinatensystems steht.
- Maße in allen Ansichten / Maße wiederholen (nur für Rohrpläne)
Durch Aktivieren der Checkbox Maße in allen Ansichten lassen sich in allen Ansichten eines Rohrplans Bemaßungen erzeugen. Dabei wird folgendermaßen verfahren:
- Sind beide Checkboxen aktiv, dann werden in allen Ansichten alle sinnvoll darstellbaren Maße erzeugt, auch wenn diese dann in mehr als einer Ansicht auftreten.
- Ist die Checkbox Maße in allen Ansichten aktiv und die Checkbox Maße wiederholen inaktiv, dann wird jedes Maß im Rohrplan maximal einmal dargestellt, sofern es eine Ansicht gibt, in der das Maß überhaupt dargestellt werden kann.
- Ist die Checkbox Maße in allen Ansichten aktivieren inaktiv, dann wird nur die höchst-priorisierte Ansicht bemaßt.
- Default
Mit einem Klick auf diese Schaltfläche tragen Sie die Default-Bemaßungsparameter in die Dialogbox ein. Diese sind in der Datei ANL3DBEM.DAT (in \hicad\sys) festgelegt. Die Datei können Sie mit einem Editor (z. B. Notepad) bearbeiten. Zusätzlich können Sie darin bestimmen, ob mit jedem Neustart von HiCAD automatisch die Default-Parameter übernommen werden sollen. Wenn nicht, bleiben die zuletzt über die Dialogbox vorgegebenen Einstellungen erhalten.
- Kantenparameter
Hierüber rufen Sie die Maske zur Einstellung der Kantenparameter (Farbe, Linienart, Schicht) auf. Die Einstellungen wirken hier ausschließlich auf die zugeordneten Steigungsdreiecke. Farb- und Schichteinstellungen gelten auch für die Schraffur der Dreiecke.
Mit OK übernehmen Sie die in der Dialogbox angezeigten Einstellungen. Mit Abbruch werden die nach Aufruf der Dialogbox durchgeführten Einstellungsänderungen verworfen.
Bemaßungsarten
Durch Aktivierung der entsprechenden Kontrollkästchen können Sie hier wählen, welche Maße generiert werden sollen.
- Bauteilmaße
Die Bauteile und Komponenten der Rohrleitung werden bemaßt. Dabei wird unterschieden zwischen Maßen zu allen Bauteilen und Maßen nur zu Aktionspunkten. Ist die Checkbox Maße zu allen Bauteilen aktiv, dann steht zusätzlich die Option Auch Schweißnahtspalte bemaßenzur Verfügung. Aktivieren Sie diese Checkbox, wenn auch Schweißnahtspalte bemaßt werden sollen.
- Eckmaße
Die Rohrleitung wird über ihre Eckpunkte bemaßt.
- Maße an Aktionspunkten
Die Rohrleitung wird über ihre Eckpunkte bemaßt.
Bei (2) und ( 3) werden nur die Bauteile einzeln bemaßt, die über Flanschanschlüsse verfügen.
Winkelmaße zeichnen
Neben den üblichen Winkelbemaßungsfunktionen unter 3D-Bemaßung + Text lassen sich die Winkel zwischen den geraden Rohrsegmenten eines gebogenen Rohres auch automatisch generieren. Dazu muss die Checkbox Winkelmaß aktiv sein.
Die folgenden Abbildung zeigt die Bemaßung von zwei automatisch generierten Winkeln.
Mit den anderen Einstellungen unter Winkelmaße zeichnen lässt sich passgenau bestimmen, in welchem Abstand und mit welcher Orientierung die Winkel eingezeichnet werden sollen.
Winkelabstand
Dieser Wert bestimmt, in welchem Abstand die Winkel zu dem Schnittpunkt ihrer beiden Schenkel eingezeichnet werden sollen.
Invertieren
Durch Aktivierung/Deaktivierung dieser Checkbox legen Sie die Orientierung des Winkelmaßes fest. Das heißt, Sie bestimmen, ob die Winkel zwischen den jeweiligen Schenkeln gezeichnet oder die gegenüberliegenden Gegenwinkel bemaßt werden sollen. Ist die Checkbox aktiv, werden die Gegenwinkel bemaßt.
Relativ
Diese Checkbox bestimmt, ob die beiden Rohrlängen der angrenzenden Schenkel bei der Berechnung des Abstandes der Winkelbemaßung mit berücksichtigt werden sollen. Ist die Checkbox aktiv, so wird eine Winkelbemaßung umso ausgedehnter eingezeichnet, je länger die beiden Rohrsegmente der zugehörigen beiden Schenkel sind. Das bedeutet, dass bei längeren Rohren auch die Winkelbemaßung einen größeren Platz in der Isometrie einnimmt und umgekehrt.
In der folgenden Abbildung ist die Bemaßung mit der Einstellung invertieren erstellt worden. Hier ist deutlich erkennbar, dass die Ausdehnung aller Winkel unabhängig von der Länge der anliegenden Rohrsegmente gleichgroß ist.
Beachten Sie.
Sollten die zu bemaßenden Winkel nicht senkrecht sein und ist das Einzeichnen von Steigungsdreiecken aktiviert, so bleibt die Bemaßung weiterhin prägnant und übersichtlich, da die Steigungsdreiecke standardmäßig nur in Ihrer Schraffur angedeutet werden und daher die Winkelbemaßung nicht von der Schraffur überdeckt wird. Auf diese Weise erhalten Sie mit einem Blick eine anschauliche Vorstellung darüber, wie die gebogene Rohrleitung im Raum verläuft und können gleichzeitig auch noch die eingezeichnete Winkelbemaßung klar erkennbar ablesen.
Einstellungen (Anl/Iso) • Isometrie und Rohrplan (Anl/Iso) • Isometrie-/Rohrplanfunktionen für den Aufstellungsplan