Arithmetische und logische Ausdrücke

In numerischen Eingaben können beliebige arithmetische Ausdrücke verwendet werden. Die Weiterverarbeitung dieser Ausdrücke lässt sich auch an logische IF-THEN-ELSE Bedingungen knüpfen:

Als Klammern dürfen nur runde Klammern verwendet werden, eckige oder geschwungene Klammern sind nicht erlaubt. Die Verwendung mehrerer ineinander geschachtelter Klammern ist zulässig, die Klammern müssen jedoch paarig sein, d. h. zu jeder öffnenden Klammer muss auch eine schließende Klammer vorhanden sein.


Rechenoperatoren

Folgende Operatoren lassen sich in einem Ausdruck verwenden:

An Stelle des Operators ^ kann auch der Funktionsname XHY (x hoch y) verwendet werden.

Die Auswertung eines arithmetischen Ausdrucks erfolgt nach den üblichen mathematischen Regeln.


Logische Vergleichsausdrücke

Unter einem logischen Vergleichsausdruck versteht man einmal einen einfachen arithmetischen Vergleich a1 op a2, wobei a1 und a2 arithmetische Ausdrücke sind, die mit einem Vergleichsoperator op verknüpft werden, op kann dabei einer der folgenden Operatoren sein:

Ein logischer Vergleichsausdruck kann aber auch aus mehreren einfachen arithmetischen Vergleichen mit Hilfe der logischen Operatoren AND und OR gebildet werden.

Logische Vergleichsausdrücke sind beispielsweise dann von Bedeutung, wenn die Wertzuweisung an eine Variable von bestimmten Bedingungen abhängig gemacht werden soll.


Mathematische Grundfunktionen

Funktion Bedeutung

Obwohl die trigonometrischen Funktionen im Allgemeinen nur Werte im Bogenmaß verarbeiten, werden innerhalb des HiCAD-Formelinterpreters Eingaben und Ergebnisse im Gradmaß, abhängig von der eingestellten Winkeleinheit, verarbeitet und ausgegeben. Zur Umrechnung zwischen Grad- und Bogenmaß verwenden Sie die Funktionen ARC und GRD.


IF-Bedingungen

Die Wertzuweisung an eine Variable kann von Bedingungen abhängig sein. Zwei syntaktische Formen sind möglich:

oder

vglad steht dabei für einen logischen Vergleichsausdruck, a und b für beliebige arithmetische Ausdrücke.

In der ersten Form der IF-Bedingung wird die Wertzuweisung nur dann durchgeführt, wenn vglad erfüllt, d. h. wahr ist. In diesem Fall wird der Wert des Ausdruckes a der Variablen zugewiesen. Im anderen Fall wird kein Wert zugewiesen.

In der zweiten Form der IF-Bedingung wird der Variablen der Wert des arithmetischen Ausdruckes a zugewiesen falls vglad erfüllt ist, ansonsten wird der Wert des Ausdruckes b zugewiesen.

Die Verwendung der bedingten Wertzuweisung wird vor allem innerhalb von Makroprozeduren und Varianten zum Einsatz kommen und kann äußerst unterschiedliche Formen haben. Soll z. B. die Höhe für die Textbeschriftung in Abhängigkeit vom Maßstab gewählt werden, genügt im Allgemeinen der Vergleich der Systemvariablen @2 mit einem konstanten Wert:

IF @2 < 100 THEN 2.5 ELSE 3

Für Maßstabszahlen bis einschließlich 100 wird dann die Beschriftungshöhe 2.5 mm gewählt, für größere Maßstäbe 3 mm.


Punkt-, Distanz- und Winkeleingaben

Arithmetische Ausdrücke können auch als Bestandteil in zusammengesetzten Anweisungen enthalten sein. So ist es möglich, bei den Punktoptionen A, R, P, W und D, die numerische Argumente erwarten, arithmetische Ausdrücke einzusetzen.

Bei dieser Anwendungsart als Argument von Punktoptionen und als Argument nach einer Distanz- und Winkeleingaben ist Folgendes zu beachten:

Beispiel:

P L d wird als Punktoption "Polarkoordinaten mit dem zuletzt verwendeten Winkel und Distanz d" interpretiert, während die Ausdrücke P (L) d oder P + L d als Winkel den Wert der Variablen L verwenden.

Analog verhält es sich mit den Optionen Z und FA, mit denen Sie Distanzen und Winkel aus der Zeichnung entnehmen.

 


Formeln eingeben/editieren

Bei allen 3D-Funktionen, bei denen HiCAD nach einem numerischen Wert fragt, können auch Formeln eingegeben werden. Formeln können direkt bei der Konstruktion eines Bauteils oder nachträglich in der Feature-Liste eingegeben werden. Die Eingabe eines Werts ist daher nicht immer erforderlich, zum Beispiel die Länge einer Kante (edge_length(e1)), oder der Abstand zwischen 2 Punkten (distance_points(p1,p2)). Bei diesen Formeln müssen die Variablen (e1,p1,p2) in der Variablenliste des Bauteils definiert sein. Einer der Vorteile, die die Arbeit mit Formeln dieser Art mit sich bringt, ist, dass man den genauen Wert nicht kennen muss und dass sich der Parameter an die definierten Variablen anpasst.

Weitere Informationen finden Sie unter Formel editieren und im Abschnitt Feature-Technik.