Zuschlagverfahren bei Abwicklungen (3D-Blech)

Die Biegebereiche sind bei Blechkonstruktionen als approximierte Zylindersegmente modelliert. Beim Abwickeln werden die einzelnen Segmente in eine Ebene transformiert und mit einer zusätzlichen Streckung versehen. Der Grund dafür ist die Berücksichtigung der Materiallängung beim teilplastischem Biegen. In HiCAD werden dazu die auch in der Praxis üblichen empirischen Zuschlagverfahren angeboten.

Ein bestimmtes Berechnungsverfahren wird durch eine Systemdatei repräsentiert. Diese Dateien sind exemplarisch vorbereitet, in der Praxis wird aber jeder Anwender selbst ein oder mehrere Verfahren auf diese Weise ablegen. Vor dem Abwickeln kann die Systemdatei bei den Technologieparametern unter Parameter ausgewählt werden.

In der Systemdatei .../makroabw/ABWPAR.DAT kann das Verfahren eingetragen werden, welches nach dem Systemstart automatisch aktiviert wird (z.B. DIN6935.DAT).

Es sind mehrere Grundtypen von Berechnungsverfahren vorbereitet, der Anwender wählt einen dieser Typen aus und spezifiziert es, indem er die Parameter auf firmenspezifische Werte setzt. Der grundsätzliche Aufbau dieser Dateien ist jeweils gleich. Er gliedert sich in Kommentar, Typkennung und Tabelle.

 

Beispiel:

# --------------------------------------
# H i C A D - B l e c h a b w i c k l u n g
# DIN6935_.FKD Faktorendatei
# ------------------------------------------
#
# In dieser Datei stehen die Faktoren zur Berechnung der
# Laengenaenderung nach DIN_6935, einem Faktorenverfahren.
#
# -> Spalte 1: Verhaeltnis Innenradius/Blechdicke, bis zu dem gilt:
# <- Spalte 2: Lage der neutralen Faser, Mitte=1, innen=0
#    Spalte 3: zu null zu setzen
#    Spalte 4: zu null zu setzen
F DIN 6935
0.651   0.600 +0.000 -0.000
1.001   0.600 +0.000 -0.000
1.501   0.700 +0.000 -0.000
2.401   0.800 +0.000 -0.000
3.801   0.900 +0.000 -0.000
999.000   1.000 +0.000 -0.000

 

Zeilen im Kommentarbereich müssen mit # beginnen. Nach diesem Block folgt eine Zeile, deren erster Buchstabe den Typ des Verfahrens kennzeichnet. Es folgt eine Bezeichnung des Verfahrens. Als Typen sind bisher implementiert:

 

 

Es folgt eine vierspaltige formatgebundene Tabelle, deren jeweilige Intervallgrenzen mit 999.000 abzuschließen sind. Beim Verfahren F sind nur 2 Spalten von Bedeutung, sonst sind alle vier Spalten relevant.

Für Zuschlagverfahren haben die Spalten folgende Bedeutung:

 

Beispiele:

Achtung!

 

Hinweise:

Um das Zuschlagsverfahren im Zuschnitt an der Biegezzone anzuzeigen, müssen Sie in der ABWPAR.DAT den folgenden Eintrag ändern:

Abwicklungsverfahren auf Schicht an 2D-Abwicklung ( -1: kein Eintrag, 0...999 -> Schichtnummer )

1

Ist kein Zuschalgverfahren definiert, wird NONE eingetragen.

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Version 1702 - HiCAD Blech | Ausgabedatum: 10/2012 | © Copyright 2012, ISD Software und Systeme GmbH